Unsere Straßenfahrzeuge

Heute bin ich auf Daten der Statistik Austria zu Straßenfahrzeugen seit 1937 gestoßen. Unter anderem kann dabei folgendes herausgelesen werden:

Historische Daten

Im Vergleich zur Wohnbevölkerung, die inzwischen nur mehr knapp über der Zahl der Straßenfahrzeuge liegt, gab es 1937 nur wenige für die Straße zugelassene Fahrzeuge. Damals stellten noch die „Einspurigen“ die Mehrheit. Seit 1965 sind die PKWs die Gruppe, die am häufigsten zu finden ist. Warum es von 2001 auf 2002 einen Rückgang gab, ist mir nicht klar, es muss um eine Definitionsfrage gehen, bei der eine Gruppe von „Fahrzeugen“ aus der Statistik entfernt wurde.

Dieser Rückgang von 2002 ist bei den PKWs am besten zu sehen.

Wenn wir die einzelnen Zulassungsgruppen gesondert betrachten, fällt allerdings auf, dass es überall einen Rückgang gibt von 2001 auf 2002. Ebenfalls auffallend: Außer bei den Einspurigen nehmen die Zahlen überall immer mehr zu seit 1937. Bei der genannten Gruppe steigen die Zahlen zuletzt auch rasant, allerdings gab es in den 60er-Jahren mehr einspurige Fahrzeuge in Österreich als zu Beginn des neuen Jahrtausends.

Neuzulassungen seit 2000

Seit 2000 gibt es genauer Aufzeichnungen zu den Zulassungen in Österreich:

Was sofort auffällt: Die Zahlen der Neuzulassungen sind meistens im März am höchsten im Laufe eines Jahres. Bis 2017 waren sie fast immer im Dezember am niedrigsten. Außerdem haben die Neuzulassungen zuletzt – genauer gesagt seit etwa 2018 – abgenommen.

Wenn wir nur auf die Jahre ab 2018 schauen, dann hat sich was verändert. Die Märzzulassungen sind nicht mehr immer ganz vorne und auch das „Dezemberloch“ ist nicht immer zu sehen. Seit 2022 steigen die Zulassungen wieder leicht am im 12-Monats-Mittel. Und selbstverständlich ist der „Lockdown 1“ aus dem Frühjahr 2020 markant zu erkennen.

Elektro- und Brennstoffzellen-Autos

Die Zahl der neu zugelassenen Autos mit E-Motor oder Brennstoffzellen war bis etwa 2020 fast immer unter 1.000 Fahrzeuge pro Monat.

Im Jahr 2020 steigt sie rasant auf Werte über 3.000 Autos pro Monat an. Danach bleiben die Neuzulassungen eine Zeit fast gleich, steigen 2023 noch einmal auf über 4.000 im Schnitt, wo sie auch jetzt noch liegen. Nie gab es mehr E-Auto-Neuzulassungen als im März 2025 mit fast 7.000 in einem Monat.

Interessant ist für mich diese Grafik: Wie viel PROZENT der Neuzulassungen entfällt in Österreich auf Autos mit E-Antrieb oder Brennstoffzellen?

Bis 2018 waren es nie mehr als 5%, erst danach steigen die Anteile auf über 5%. Im Jahr 2021 lagen die Werte dann schon über 10%, Ende 2021 sogar fast bei 25%, ehe diese Werte wieder einbrachen auf etwa 15%. Zuletzt zeigt sich wieder eine steigende Tendenz , vor allem Ende des Jahre 2023 gab’s wie auch zuletzt mehr als ein Viertel aller Neuzulassungen in diesem Bereich!

Wer nun aber von „einem Viertel“ Elektroautos spricht, der irrt, denn zum Beispiel bei den PKWs waren es 2024 gerade einmal 3,8% aller zugelassenen Fahrzeuge – also NICHT der Neuzulassungen. Weiter gut 6% sind Hybridfahrzeuge – macht zusammen gut 10% aller PKWs (wohlgemerkt NICHT aller Fahrzeuge!).

FAZIT

Überraschenderweise stimmt weder die Behauptung, dass sich niemand mehr ein neues E-Auto kauft (wir wissen allerdings nicht, WER die neuen Fahrzeuge kauft und zulässt!), noch die, dass der Anteil weniger wird. Genausowenig stimmen Behauptungen von „großen Anteilen“ an E-Autos auf unseren Straßen.
Fakt ist, dass die GESAMT-Zahl aller Fahrzeuge in Österreich weiter munter zunimmt und dass der Anteil an E-Autos derzeit keine 4% ausmacht bei den PKWs, wenn wir die Hybrid-Fahrzeuge außer acht lassen.

Irgendwie mag ich auch weiterhin daran fasthalten, mir die Daten aus den Zahlen selbst zusammenzusuchen und mich nicht auf die eine oder andere Behauptung, die aus der einen oder anderen Richtung kommt, verlassen.