Tropennächte und so…

Heute gibt es einen neuen Artikel auf orf.at zu lesen:

Quelle: https://orf.at/stories/3325256/ – der Screenshot ist zur „Beweissicherung“, falls es sich wirklich um einen Tippfehler handelt und das geändert wird!

Wer den ersten Absatz genau liest und sich ein wenig mit Zahlen beschäftigt, wundert sich: Tropennächte jenseits der 30 Grad in Österreich?
Die Definition von „Tropennächten“ ist eine andere: alles, was mehr als 20 Grad sind, gilt als eine solche. Damit steht fest: Entweder hat sich da ein Redakteur vertippt, es erwartet uns wirklich Schlimmes – oder es geht eben nur darum, was auch im Artikel Thema ist: Angst und Panik.

Denn von 30 Grad in der Nacht sind wir weit entfernt – ich habe mir die historischen Daten aus Wien, die bei den Maxima und Minima bis 1855 zurückreichen angesehen. In Wien gab es seit damals zwei Nächte über 25 Grad (einmal 2015 und einmal 2017) und eine Nacht über 24 Grad (das war im Jahr 1865).

Was auch gut zu sehen ist: Die warmen Nächte werden mehr in den letzten 40 Jahren. Allerdings hat sich in Wien auch die Situation in Sachen Verbauung grundlegend geändert in den letzten 170 Jahren… und Gebäude und geteerte Straßen ohne Bäume speichern mehr Tageswärme, als es Bäume oder Wiesen tun…

Und wie sieht das „am Land“ aus? Dazu habe ich die Daten von Rauris bemüht, wo es allerdings erst für die letzten 90 Jahre – und hier mit großen Lücken – Minimaltemperaturen gibt. „Tropennächte“ finden sich auf gut 900 Metern Seehöhe erwartunsgemäß keine:

Genau sechs Mal war es seit 1930 an Tagen mit Aufzeichnungen wärmer als 17 Grad – die wärmsten drei Nächte liegen bei 18 bis 18,4 Grad. Zwei davon stammen – wie 5 der „wärmsten“ sieben Nächte – aus den letzten 16 Jahren.

Nachsatz

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