Spitalszahlen aus V – KW 30

Es gibt Neuigkeiten von den und rund um die Spitalszahlen:

  • Erstens habe ich die Überschrift geändert, damit gleich klar ist, aus welcher Woche sie stammen.
  • Zweitens war es wohl keine “Eintagsfliege” letzte Woche, dass nach vielen Wochen, in denen die Mehrzahl der C19-PatientInnen “vollimmunisiert” war, sich die Sache geändert hat, allerdings:
  • Drittens wurde das “Wording” geändert. Es heißt seit heute nicht mehr “Vollimmunisierte” sondern “ausreichender Immunschutz gemäß den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums”.
    Ich finde das aus mehreren Gründen besser:
    • damit muss jedem klar sein, dass “die anderen” nicht “Ungeimpfte” sind, wie ich es gestern noch bei einem Artikel gelesen habe. Alle anderen umfasst die Gruppe von Menschen, die laut dem NIG nicht ausreichend geimpft sind – wer mehr dazu wissen will, kann hier nachschauen: https://www.zahlenfreak.at/aktuelles-aus-den-spitaelern-vorarlbergs-4/ – die Gruppe ist nämlich gar nicht so klein, wie sie gerne dargestellt wird und umfasst derzeit zumindest 47% aller VorarlbergerInnen. Alleine in den letzten 14 Tagen hat laut Daten des Gesundheitsministeriums etwa 1% der VorarlbergerInnen den Status “ausreichend” verloren…
      Ich weiß auch nicht, ob Menschen, die zB gerade firsch geimpft wurden, wie mancherorts geschrieben die ersten 7 (Impfung 3 und 4) oder 14 (Impfung 2) Tage NICHT als “ausreichend” gelten oder nicht…
    • das Wort “ausreichend” ist wohl zumindest passender als die Vorsilbe “voll” – es ließe sich zwar auch darüber diskutieren, ob das für Menschen in Spitälern zutrifft – allerdings wissen wir ja nicht, wer denn WEGEN und wer MIT Covid im Spital liegt. Was klar ist, dass in Vorarlberg immer noch angegeben wird, dass rund 80% C19 nur als Nebendiagnose haben. Das ist für mich immer noch ähnlich aussagekräftig, als würden wir wissen, wie viele PatientInnen und Patienten Blutgruppe Null haben – wobei mir schon klar ist, dass ein positiver Test eine Reihe von pflegetechnisch aufwändige Maßnahmen nach sich zieht…
    • Es ist jetzt klar definiert, wer hier die Vorgabe macht – das Nationale Impfgremium bestimmt demnach, wer als “ausreichend immunisiert” gilt. Dass Genesung hier keine Rolle spielt, ist daher nicht weiter verwunderlich. Ich weiß auch von Menschen, die “ausreichend immunisiert” waren und dann einen positiven Test hatten. Danach wurde der “Status” mit der ausreichenden Immunisierung zB bei der App am handy ersetzt durch genesen. Wenn dem auch bei den PatientInnen so ist, dann zählen Menschen, die in den letzten Monaten positiv waren (nicht erst bei der Aufnahme) nicht mehr als “ausreichend Immunisierte”.

Die aktuelle Situation

Die absoluten Zahlen steigen, allerdings sehr “moderat”… von historischen Höchstständen sind wir weit entfernt. Was auch auffällt ist das starke Auf und Ab innerhalb der Wochen. Das deutet für mich darauf hin, dass eben viele PatientInnen nicht “wegen Covid” längere Betreuung brauchen. Heute etwa wurden 8 neue positive PatientInnen aufgenommen und 11 andere entlassen. Wären das “Covid-Pflegefälle”, dann könnte der Wechsel nicht so stark sein. So waren die Zahlen der Neuaufnahmen und Entlassungen etwa im Dezember 2020, als mehr als 2 Mal so viele Covid-PatientInnen im Spital lagen, in etwa gleich hoch wie heute.

Seit Mitte Mai 2022 gab es nicht mehr so viele durch positiv getestete PatientInnen belegte Intensivbetten wie derzeit. Wir wissen jedoch NICHT, wie viele davon WEGEN Covid dort liegen. Was wir wissen, ist, dass zwei der fünf Personen (40%) “ausreichend immunisiert” sind.

Insgesamt sind als gut zwei Drittel nicht mehr das, was das Nationale Impfgremium als “ausreichend immunisiert” definiert. Wie sich die 80% PatientInnen mit “Nebendiagnose” auf die beiden Gruppen aufteilen, ist nicht bekannt – genauso wenig wie die Altersstruktur der PatientInnen.
Fakt ist, dass sich diese Aufteilung stark geändert hat letzte Woche – ob das an den aufgenommenen PatientInnen oder einer Definitions-Änderung durch das NIG liegt, ist mir nicht bekannt. Seitens der Krankenhäuser selbt wird betont, dass sie selbst nichts an der Definition geändert haben.

Insgesamt sieht es damit aufgeteilt auf die verschiedenen Stationen so aus:

MitarbeiterInnen

Wo sich die Situation – zumindest momentan – stark gebessert haben dürfte, ist bei den MitarbeiterInnen in den Spitälern – fast um 39% weniger Abgesonderte unter den Angestellten in den Krankenhäusern gibt es heute als letzte Woche! Und wenn die Pläne des Gesundheitsministeriums umgesetzt werden, dann wird diese Zahl bald obsolet sein, oder?