Rhodos

Ich bin auf Facebook auf den Post von Ortwin Rosner gestoßen, in dem er berichtet, dass ihm Menschen aus Griechenland, die er persönlich kennt, berichten, dass es dieses Jahr so heiß sei wie noch nie und vor allem so anhaltend lange wie noch nie. Nachdem ich das auch anderenorts schon gehört habe, habe ich mir verfügbare Daten gesucht, um zu sehen, ob sich das bestätigt.

Alle Daten und Grafiken stammen bei diesem Beitrag von www.weatherspark.com!

Rhodos war wegen der dort aufgetretenen Waldbrände in aller Munde zuletzt. Daher habe ich diese Insel ausgewählt und mir die dort verfügbaren Daten, die bis in die 60er-Jahre zurück reichen, angesehen. Ich habe mir drei ausgesprochen heiße Jahre ausgesucht und die Kurven von Jänner bis Anfang August nebeneinander gepostet – als „Rätsel“ so, dass jede(r) selbst versuchen kann, zu erraten, welches Jahr zu welcher Kurve passt. Die drei Jahre sind 1968, 2012 und 2023.

Quelle: www.weatherspark.com

1968, 2012 und 2023

Ich möchte auch hier allen die Gelegenheit bieten, sich selbst die Kurven ohne Jahresangaben anzusehen und zu „raten“, welches Jahr wo zugeordnet werden muss. Die rote Linie bei 35 Grad habe ich zur „Hilfe“ noch eingezogen.

Achtung, Auflösung

Als Tipp für alle, die nicht gleich weitergelesen haben: Am ehesten helfen können nicht die Höchst-Temperaturen, sondern die niedrigen!
Denn da zeigt vor allem 1968 große Unterschiede zu den beiden Jahren aus den letzten 10 Jahren. Es gab damals eindeutig kältere Nächte. Auch der „Tagesgang“ war damals höher – es gab also oft nachts mehr Abkühlung – das könnte darin begründet sein, dass das Meer damals noch kühler war, denn Rhodos ist ja bekanntlich eine Insel und wenn das Wasser rundherum „kühler“ ist, dann wirkt sich das in der Nacht aus.
Was das „früher war die Hitze nicht so lang“ betrifft könnte das auch der Grund sein, warum sie nicht so „lange“ empfunden wurde von den Menschen, weil es eben nachts kühler war. Denn die Länge der Hitzephasen selbst war durchaus vergleichbar und dauerte nicht „nur zwei oder drei Tage“, sondern auch länger. Und die Höchsttemperaturen waren ebenfalls mindestens gleich hoch wie 2023.

Nun zur Auflösung: Links sehen wir die Kurve von 2012, in der Mitte die von 2023 und rechts die von 1968.

2012 war der Sommer auf Rhodos also EINDEUTIG ein sehr heißer Sommer – es gab auch nachts von Mitte Juli Ende August immer wieder Tage, an denen die Temperaturen nachts richtig hoch waren kaum unter 25 Grad fielen.

1968 waren gab es ab Mai schon immer wieder sehr warme Tage. Im Juli waren dann 10 Tage am Stück heißer als der hellrote Bereich 5 davon erreichten zumindest 35 Grad. Was auffällt, ist der extrem warme Herbst, wo es von Mitte August durchgehend Tageshöchstwerte über dem Durchschnittsbereich gab.

Das laufende Jahr 2023 zeichnet sich dadurch aus, dass es eigentlich bis Mitte Juli nur an drei tagen „zu warm“ war im Sinne des Übersteigens des hellroten Bereichs. Nach neun Tagen über dem roten Bereich gab es einen knapp darunter und dann wieder sechs Tage am Stück. Seit dem 27. Juli gab es nur mehr zwei Tage, die knapp über diesen bereich heraus gehen. Auffallender ist wie schon geschrieben, dass es „unten“ eine Zeit lang kaum in den blauen Bereich zurück geht. Derzeit dürfte wohl auch in Rhodos eine „kühlere Zeit“ sein wie bei uns – das bedeutet dort, dass die Temperaturen zur Zeit tagsüber unter 32 Grad bleiben.

Hier noch Vergleichswerte aus anderen warmen Sommern auf Rhodos:

2007 war es im Frühling eher warm, Ende Juni war es lange Zeit heiß und Ende August auch noch einmal mit drei Tagen am Stück über 35 Grad innerhalb von sechs Tagen mit sehr heißen Höchstwerten.

2003 gab es Ende August/Anfang September eine Hitzewelle, während ca. 20 Nächten gab es nur 5 Nächste mit Temperaturen unter 26 Grad.

1987 war es sieben tage am Stück sehr heiß und die Höchsttemperatur lag am 23. Juli bei 38 Grad. Es „kühlte“ jedoch bis auf eine Nacht immer auf mindestens 25 Grad ab.

Auch 1974 war es sieben Tage am Stück sehr heiß – auch damals waren der August und September fast durchgehend deutlich zu warm.

Nachsatz

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