Nachtrag – Die Pandemie und der Tod – Teil 12 a

Vorbemerkung

Ich habe heute ein Posting gemacht mit allen 5-Jahres-Gruppen. Hier noch ein Nachtrag, der die Altersgruppen mehr einschränkt und außerdem alle offiziell mit oder an C19 Verstorbenen gesondert darstellt. Die Zahlen sind wieder pro 1000 EW gerechnet, damit alles vergleichbar ist.

Die Datenquellen, die ich für diese Zahlen verwendet habe, sind alle von der Statistik Austria, die C19-Todesfälle stammen aus den Tagesdaten der AGES.

Die Menschen bis 50 Jahre

Hier sehen wir die Einwohner Österreichs unter 50 Jahren, getrennt nach Geschlechtern – die gepunktete Linie zeigt die Zahlen OHNE die offiziellen an oder mit C19-Verstorbenen.

Bei den Männern (blau) ist ein leichter Anstieg erkennbar, den es ohne C19-Fälle nicht gegeben hätte. Zur Konkretisierung: Es handelt sich um 0,02 (2020/21) bzw. 0,04 (2021/22) Todesfälle mehr an oder mit C19 bei den Männern in dieser Altersgruppe und 0,01 bzw. 0,02 Fälle auf 1.000 EW bei den Frauen. Anders gesagt: Bei den Frauen verstarben 1 bzw. 2 pro 100.000 EW unter 50 Jahren, bei den Männern 2 bzw. 4 Personen.
Bei den weiblichen Personen unter 50 gab es in beiden Zeiträumen (KW 10 bis KW 09) KEINE Übersterblichkeit, egal ob mit oder ohne die C19-Verstorbenen.

Die Menschen bis 65 Jahre

Hier sehen wir die Einwohner Österreichs unter 65 Jahren, getrennt nach Geschlechtern – die gepunktete Linie zeigt die Zahlen OHNE die offiziellen an oder mit C19-Verstorbenen.

Bei den Männern (blau) ist ein klarer Anstieg erkennbar, der ohne C19-Fälle etwa halb so hoch gewesen wäre. Zur Konkretisierung: Es handelt sich um 0,1 (2020/21) bzw. 0,16 (2021/22) Todesfälle mehr an oder mit C19 bei den Männern in dieser Altersgruppe und 0,05 bzw. 0,07 Fälle auf 1.000 EW bei den Frauen. Anders gesagt: Bei den Frauen verstarben 5 bzw. 7 pro 100.000 EW unter 50 Jahren, bei den Männern 10 bzw. 16 Personen.
Bei den weiblichen Personen unter 65 gab es in beiden Zeiträumen (KW 10 bis KW 09) ohne die C19-Verstorbenen KEINE Übersterblichkeit, mit den offiziellen Corona-Verstorbenen ist ein Anstieg zu sehen, der jedoch nicht an die Werte von vor 2016 heranreicht und der im zweiten jahr der Pandemie fast gleich bleibt wie im ersten Jahr.

Die Menschen bis 75 Jahre

Hier sehen wir die Einwohner Österreichs unter 75 Jahren, getrennt nach Geschlechtern – die gepunktete Linie zeigt die Zahlen OHNE die offiziellen an oder mit C19-Verstorbenen.

Bei den Männern (blau) ist ein klarer Anstieg erkennbar, der ohne C19-Fälle etwa nicht ganz halb so hoch gewesen wäre. Zur Konkretisierung: Es handelt sich um 0,27 (2020/21) bzw. 0,32 (2021/22) Todesfälle mehr an oder mit C19 bei den Männern in dieser Altersgruppe und 0,13 bzw. 0,16 Fälle auf 1.000 EW bei den Frauen. Anders gesagt: Bei den Frauen verstarben 13 bzw. 16 pro 100.000 EW unter 50 Jahren, bei den Männern 27 bzw. 32 Personen.
Bei den weiblichen Personen unter 75 gab es im ersten Zeitraum (KW 10 bis KW 09) ohne die C19-Verstorbenen eine Untersterblichkeit, dann im zweiten eine leichte Übersterblichkeit. Mit den Corona-Todesfällen steigt die Kurve zwar sichtbar an, der Anstieg reicht jedoch nicht an die Werte von 2012 bis 2015 heran.

Die Menschen AB 65 Jahren

Achtung, hier sehen wir nur jene Einwohner Österreichs, die MINDESTENS 65 Jahre alt sind, wieder getrennt nach Geschlechtern – die gepunktete Linie zeigt die Zahlen OHNE die offiziellen an oder mit C19-Verstorbenen.

Bei den Männern (blau) und Frauen (rot) ist ein SEHR STARKER Anstieg zu sehen, aber auch ohne die C19-Todesfälle hätte es einen leichten Anstieg gegeben. Dieser Anstieg geht im zweiten Jahr der Pandemie wieder zurück, bleibt jedoch auch dort höher als die Jahre ab 2005. Zur Konkretisierung: Es handelt sich um 5,38 (2020/21) bzw. 3,73 (2021/22) Todesfälle mehr an oder mit C19 bei den Männern in dieser Altersgruppe und 4,03 bzw. 2,44 Fälle auf 1.000 EW bei den Frauen.
Das bedeutet, dass über 65 Jahren zwischen 23 und 81 Mal so viele Menschen an oder mit Corona verstarben, als bei den Menschen unter 65 Jahren!

FAZIT

Offensichtlich gab es bei den Menschen unter 50 Jahren keine große Übersterblichkeit in den Pandemiezeiträumen der letzten zwei Jahre. Ebenfalls auffallend: selbst wenn wie die Altersgruppen bis zum Alter von 75 Jahren zusammenfassen, ist die Übersterblichkeit bei den Frauen DEUTLICH niedriger als bei den Männern.
Und wenn wir die Männer bis 65 genauer betrachten, fällt auf, dass nur etwa die Hälfte der Übersterblichkeit auf offiziell an oder mit C19 Verstorbene zurückzuführen ist. Selbst bei den Männern unter 75 Jahren ist es fast noch die Hälfte, die aus anderen Gründen verstorben sein muss und zum Ansteigen der Kurve geführt hat.