#696 – Die Spitzenreiter bei den Genesenen

Der Genesenen-Tsunami

Fast 115.000 Menschen in Vorarlberg erhielten schon einmal den Status „genesen“ zugewiesen nach einem positiven Test. Vor zwei Monaten war Weihnachten – damals waren es 59.532 – also etwas mehr als halb so viele.
Anders gesagt: In den letzten zwei Monaten hatten wir fast gleich viele Genesene (und damit auch positive Tests) wie in den 21 Monaten vorher.
In der gleichen Zeit, in der die Zahl der Genesenen um 92,7% gestiegen ist, hat sich die Zahl der Todesfälle an und mit C19 um 14,9% erhöht.

Weil ich wissen wollte, wie sich die Zahl der Genesenen aufs Land verteilt, habe ich eine „neue Karte“ angefertigt, welche uns zeigt, auf wie viele Prozent der EW wie viele „Genesungen“ entfallen. Da es durchaus auch Leute gibt, die doppelt genesen sind (also quasi eine Grund-Genesung) und ein paar wenige bereits dreimal positiv waren und genesen sind (also „Booster-Genesene“) muss die Zahl nicht dem Gesamtanteil der Genesenen entsprechen.

Auf der ersten Karte sehen wir die Genesenen mit Stand 24.12.2021. Damals hatte Damüls mit 21,4% die Nase vorne vor Schoppernau mit 21.3%. – UND DANN HAT’S BOOM GEMACHT!

Diese Karte zeigt den Stand heute um 16 Uhr: Lech und Warth sind nun klar vorne – allerdings mit Vorbehalt, auch wenn ich die EW-Zahlen des Landes vom Dezember 2021 genommen habe. Wir wissen ja, dass die sehr vielen positiven Tests – zumindest laut Pressemeldungen – fast nur „SaisonarbeiterInnen“ betroffen haben und nicht die „Einheimischen“.
Hinter den beiden Tourismus-Hochburgen vom Arlberg folgen dann mit viel Abstand mit Schoppernau (37,8%) und Damüls (35,8%) zwei weitere Wintersportorte. In dem Zusammenhang sehr interessant ist, dass mit Mittelberg im Kleinwalsertal und St. Gallenkirch im Montafon zwei weitere „Ski-Urlaubs-Orte“ ganz hinten kommen in der Statistik!

Natürlich habe ich mir auch angeschaut, wie groß die Zunahme (in Prozent der Gesamtbevölkerung vor Ort) gewesen ist bei den Genesenen: Keine 7% waren es in den Ortschaften mit dem geringsten Zuwachs: Röns (6,2%), Lorüns, Dünserberg (beide 6,7% und Stallehr (6,9%). Ganz vorne liegen hier natürlich Lech (+47,5%) und Warth (+44,9%). Wenn wir die beiden nicht beachten, dann waren es Bezau (+19,1%) und Klösterle (+18,3%).

Was mich nun auch noch interessiert hat, war, ob es einen Zusammenhang zwischen den Impfquoten der Orte und der Zunahme der Genesenen gab – anders gesagt: Sehen wir einen Zusammenhang zwischen der Zahl der Geimpften im Ort und den positiven Tests? Ich habe sogar die Zahl der Geboosterten dazu genommen, um auch das anzuschauen. Nun, seht selbst, denn ich erkennen KEINEN Zusammenhang. Wichtig: Hier geht es rein um Omikron und auch NICHT darum, ob jemand symptomatisch oder asymptomatisch war!

Und weil die Zahlen schon einmal ermittelt waren, habe ich noch eine „Hitparade“ der derzeit mit „gültigem Impfzertifikat“ versehenen in den Orten gemacht – und zwar abnehmend danach, wie viele der Menschen KEINE Boosterung haben, also NICHT dreimal geimpft sind… wieder in % der EinwohnerInnen.

Zurück zu den Zahlen und der Wand: Leider hatte ich recht!

Gestern machte ich hier eine Prognose – und ich hatte recht. Es gab heute den DRITTHÖCHSTEN Anstieg der Inzidenz seit Pandemiebeginn. Das ist jedoch der Tatsache geschuldet, dass es letzte Woche am Donnerstag nur SEHR WENIGE neue Fälle gab.

Der Anstieg bei den Abgesonderten hielt sich mit 334 hingegen in Grenzen, und die Zahl von 1.701 neuen Positiven ist zwar hoch, aber „nur“ die 8-höchste von allen.

Auch bei den Genesenen hatten wir mit 1.365 relativ viele – vor allem waren es 225 mehr als es bei einer 10-Tages-Absonderung sein hätten dürfen.

Altersgruppen-Inzidenzen-Entwicklung: Kleinkinder und die Ältesten unter den Männern

Bei der Entwicklung der Inzidenzen der einzelnen Altersgruppen im Vergleich zu vor einer Woche gab es heute einen klaren Bruch im Vergleich zu den letzten Tagen: Es sind zwar weiterhin viele Altersgruppen, die sinkende Zahlen haben im Vergleich zur Vorwoche. Allerdings ist der Rückgang nur mehr bei den Männern über 85 und den Kindern unter 5 über 20%. Und bei den Frauen zwischen 65 und 74 und allen menschen im Alter von 75-84 gab es deutliche Zuwächse.

Ortschaften: Eichenberg bleibt vorne

Eichenberg ist derzeit mit 5.301 (+/- 0) weiterhin voran in Sachen Inzidenz. Gefolgt wird das Bergdorf am Pfänder von Warth (5.233), Möggers (4.651), Lingenau (4.557) und Düns (4.450).

Todesfälle:

Heute gab es laut Land zwei neue Todesfälle, die in Nenzing und Lustenau zuhause waren – ich weiß bis dato nur, dass beide mindestens 71 Jahre alt waren, morgen gibt’s dazu mehr!

Krankenhäuser:

Da es heute 10 neue positiv Getestete in den Normalbetten gibt und auch einen neuen Fall auf der Intensivstation, fallen die Spitäler aus den „good news“ heraus.  Leider weiß ich nicht, wie viele davon „mit“ und wie viele „wegen“ Covid dort liegen und auch nichts Genaues zum Impfstatus.

Positive News des Tages

Good news 1: Trotz stark steigender Inzidenzen haben wir noch eine Gemeinden (-2) mit einer Inzidenz unter 1.000: Viktorsberg hält derzeit bei 711.

Good news 2: 30 Gemeinden (-21) haben auch heute weniger Abgesonderte als gestern – ihr erkennt sie auf der Vorarlberg-Karte an der grünen Farbe!

Good news 3: Neu ab heute (siehe dazu weiter oben) – die Karte der Genesenen im Land, und zwar in Prozent der jeweiligen EW der Orte. Und wir haben VIELE Menschen, die bereits eine natürliche Immunisierung durchgemacht haben!

Good news 4: Sechs (-3) Gemeinden im Land hatten heute KEINE positiv Getesteten zu vermelden: Blons, Brand, Buch, Dünserberg, Reuthe und Viktorsberg.

Good news 5: Nach fast zwei Jahren Pandemie haben wir – trotz der „großzügigen“ Auslegung, wer alles als Covid-Todesfall gezählt wird, immer noch Orte im Land, in denen es KEINEN Covid-Todesfall gab bis heute – hier eine Karte, auf der diese Ort in grün zu sehen sind. Je dunkler das Violett, desto mehr C19-Verstorbene gab es bezogen auf die Bevölkerung bis heute.
Auch wenn es keine „guten Neuigkeiten“ sind, hier noch Details zur am stärksten betroffenen Gemeinde bisher: Das war Reuthe wo 0,455% aller Einwohner betroffen waren – das wären 4,5 von 1.000 (wenn Reuthe so viele EW hätte – in absoluten Zahlen waren es drei Personen, zwei verstarben im Dezember 2020, eine im Oktober 2021). Eine der drei Personen war übrigens zum Todeszeitpunkt bereits als „genesen“ geführt und eine weitere war eine Frau von mindestens 85 Jahren. Von der dritten Person weiß ich mangels genauer Daten nichts.

Noch ein paar Zahlen:

+ 0,00% aller Gemeinden in Vorarlberg haben eine Inzidenz von Null.

+ 0,00% aller Orte in Vorarlberg haben eine Inzidenz unter 50.

+ Der Bezirk Bludenz hat eine Inzidenz von 2.268,45 (+240,90) – das entspricht 1.469 Fällen in den letzten sieben Tagen. Morgen fallen 266 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Dornbirn hat eine Inzidenz von 2.329,19 (+255,01) – das entspricht 2.119 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 378 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Feldkirch hat eine Inzidenz von 2.124,38 (+196,92) – das entspricht 2.341 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 436 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Bregenz hat eine Inzidenz von 2.263,66 (+172,32) – das entspricht 3.087 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 605 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Heute sind es 12.140 Menschen, die sich in Vorarlberg nach einem positiven C19-Test in Absonderung befinden. 870 (7%) davon sind theoretisch bereits vor Ablauf von 10 Tagen aus der Isolation entlassen worden!

Die Fakten aus Vorarlberg:

– Testanzahl heute: 7.421 PCR-Tests bzw. 12.205 Tests insgesamt (ohne Schultests).

– Neue aktiv Positive: 1701, das sind im Vergleich zu gestern +476 und im Vergleich zum 7-Tages-Schnitt +382.

– Neue Genesene: 1365, das ist eine Veränderung um +44 im Vergleich zu gestern und -205 im Vergleich zum Wochenschnitt.

– Abgesonderte gesamt: 12.140 laut Land, das sind +334 seit gestern. (AGES-Zahl von gestern: 12.085)

– Es liegen heute 74 (+10) Personen in einem Normalbett und 5 (+1) Personen auf der Intensivstation.

–  3,03 % der – oder eine(r) von   33 – in Vorarlberg lebenden Menschen sind derzeit in Absonderung. (Nicht miterfasst – weil die Zahlen nirgends veröffentlicht werden – sind dabei alle Menschen, die als Kontaktpersonen zuhause bleiben müssen.)