Schultests KW 19 – deutlich mehr Tests, geringere Positivenquote

Quellen: Land Vorarlberg, BM für Bildung, Statistik Austria

Vorbemerkung

63 Erwachsene und 707 SchülerInnen wurden diese Woche „gefunden“ bei den 518.843 PCR-Testungen in den Schulen – aus einer Personengruppe, die in etwa 1 Million Menschen entspricht. Fast 5% mehr Tests gab es bei den SchülerInnen, bei den Erwachsenen stieg der Anteil um etwa 1%. Wien ist – wie immer – nicht miterfasst, weil die ihr eigenes Süppchen kochen. Die Republik Österreich hat diese Woche für jeden positiven Test fast 3.675 Euro ausgegeben – das sind sogar 3 Euro mehr als letzte Woche.

Diese Woche wurden fast genau zwei Drittel aller SchülerInnen und etwas mehr als ein Viertel aller Erwachsenen im Schulbetrieb getestet. Diese positiven Ergebnisse werden nicht mehr dahingehend überprüft, ob das Ergebnis vielleicht falsch positiv ist. Die Wahrscheinlichkeit eines falsch-positiven Tests liegt derzeit bei 25%, selbst wenn die Tests 99,9% der Positiven finden könnten (und so einen hohen Wert kann meines Wissens kein Test angeben).

Grafik 1 – Übersicht 8 Bundesländer – alle PCR-Tests von SchülerInnen

Was die positiven PCR-Tests betrifft bei den SchülerInnen, so lag in KW 19 das Burgenland voran mit 0,32% voran. Die Steiermark war „positives Schlusslicht“ mit gerade einmal 0,09% – das entspricht einem von 1.111 Tests.

Grafik 2 – Die Erwachsenen bei den PCR-Testungen

Das BM für Bildung gibt die „Gesamtzahlen“ auch für die Erwachsenen – getrennt von den Schülerzahlen (in der rechten Grafik zum Vergleich) – heraus.

Wir sehen: Die Erwachsenen sind im Schnitt fast doppelt so oft positiv. Am „meisten“ Positive gab es diese Woche in Vorarlberg mit 0,467% (das waren genau vier Personen!), gefolgt vom Burgenland (0,365%) und Salzburg (0,361%). Am wenigsten waren es in OÖ mit nur 0,162% der getesteten Erwachsenen im Schulbetrieb.

Grafik 3 – die Testhäufigkeit

Um das Ganze von Grafik 1 genauer und realistischer betrachten zu können, müssen wir jedoch die Zahl der positiven Tests nicht aufgrund der GEMACHTEN TESTS, sondern aufgrund der ZAHL DER SCHÜLERINNEN im Bundesland betrachten.

Es wurden österreichweit 66% (+5%) aller SchülerInnen und 27% aller Erwachsenen getestet – bei den SchülerInnen ein starker Anstieg im Vergleich zur Vorwoche. In Vorarlberg wurde nur etwa jede siebte Lehrperson getestet und knapp mehr als 60% aller SchülerInnnen.

Grafik 4 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – PCR-Tests

Aus der Zahl der Positiven bezogen auf die Zahl der Personen entstehen andere Prozentwerte – wenn wir hier nicht pro 100 rechnen, sondern pro 100.000, dann haben wir „Inzidenzen“.

Bei den PCR-Tests gibt es diese Woche nur EINE Inzidenz über 120: Das Burgenland (191) liegt klar voran. Der Bundesschnitt liegt – ohne Wien – bei 90 – also weniger als halb so hoch, und Tirol, NÖ und Kärnten liegen höher.

Grafik 5, 6 und 7 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – Schulstufen

In der Primarstufe ist diese Woche das Burgenland (284) voran – der Wert ist der höchste aller Bundesländer und Schulstufen und mehr als doppelt so hoch wie der höchste der letzten Woche! Nur OÖ, die Steiermark und Vorarlberg liegen unter dem Bundesschnitt von 110.

Bei den PCR-Tests in der Sekundarstufe I liegt ebenfalls das Burgenland voran (205), dann folgen Kärnten (149) NÖ (101) und Tirol (100), alle anderen liegen unter dem Bundesschnitt von 84.

Bei der Sekundarstufe II NÖ (92) voran und das Burgenland und OÖ sind ebenfalls über dem Bundesschnitt von 64.

Grafik 8 – Österreich: Die SchülerInnen–PCR-Tests

Für gesamt Österreich ergibt sich bei der Anzahl der Tests ein Schnitt von 0,143% an positiven Tests, das entspricht EXAKT dem Wert von letzter Woche und einem positiven Test pro 700 Tests. Kostenpunkt pro positivem SchülerInnen-PCR-Test in Österreich: Mindestens 3.500 Euro (Annahme: 5 Euro pro Test, was sehr niedrig geschätzt ist!).

Grafik 9 – Österreich: Die Erwachsenen–PCR-Tests in den Schulen

Bei den Lehr- und Verwaltungspersonen für gesamt Österreich ergibt sich ein Schnitt von 0,257% an positiven Tests, das entspricht einem positiven Test pro 390 Tests. Kostenpunkt pro positivem Erwachsenen-PCR-Test in Österreichs Schulen: Mindestens 1.945 Euro (Annahme: 5 Euro pro Test, was sehr niedrig geschätzt ist!)

Grafik 10 – Österreich: ALLE PCR-Tests in den Schulen

Zusammengefasst für gesamt Österreich ergibt sich für SchülerInnen und Erwachsene im Schulbetrieb ein Schnitt von 0,148% an positiven Tests, das entspricht einem positiven Test pro 675 Tests. Kostenpunkt pro positivem Schul-PCR-Test in Österreich: Mindestens 3.380 Euro (Annahme: 5 Euro pro Test, was sehr niedrig geschätzt ist!)

Grafik 11 – Österreich: Die Schultypen

Hier noch eine Übersicht, die zeigt, wie viele Tests NEGATIV bzw. positiv waren in den verschiedenen Schultypen. Zur Erinnerung: Massentests unter Gruppen mit weniger als 1% Positivenrate machen laut Experten keinen Sinn (siehe Einleitung zur Wahrscheinlichkeit falscher Tests!).
An den Polytechnischen Schulen war einer von 2.000 Tests positiv, an den Sonderschulen ungefähr einer von 550.

FAZIT

Wir wissen, dass die Schultests für den Herbst bereits wieder ausgeschrieben werden. Laut Pressemeldungen will Katharina Reich, die Vorsitzende der GECKO-Kommission die Maskenpflicht auch im Sommer weiter aufrechterhalten – aus „psychologischen Gründen“ und zur „sozialen Gewöhnung“.
Wie sehr sich Kinder bereits daran „gewöhnt“ haben, dass sie Gefährder und Gefährdete gleichzeitig sind und nur dann „gesund“, wenn sie einmal in der Woche negativ auf etwas getestet werden, kann sich jeder selbst ausmalen.

Wir leben offensichtlich in Zeiten, in denen es „zur besseren Planbarkeit“ und zur „sozialen Gewöhnung“ okay ist, wenn wir mindestens 3.380 Euro dafür ausgeben, eine Person im Schulsystem zu ermitteln, die einen positiven Test abliefert (von denen 1 von 4 rechnerisch falsch positiv sein muss). Und gleichzeitig werden Stunden und Lehrposten gekürzt – vor allem in kleinen Schulen (was nichts mit Corona zu tun hat, das war schon vorher so geplant!).
Die gesamten Tests diese Woche haben mindestens 2,6 Millionen Euro gekostet – das sind im Monat mehr als 10 Millionen. Wie immer fehlen dabei die Zahlen (und Kosten) für Wien.