Schultests: and the winner is…

Noch einmal die Schultests, dazu zwei Fragen: Wie war (pro 100.000 Schülergerechnete Zahlen für die Vergleichbarkeit der Zahlen in den Grafiken der Bundesländer) denn das Verhältnis der Schultests in den einzelnen Bundesländern? Wie viele der durchgeführten Tests waren PCR und wie viele Antigentests?
Und welches Bundesland testete insgesamt am meisten/am wenigsten pro 100.000 SchülerInnen?

Die Bundesländer im Überblick

Wenn wir alle Bundesländer dahingehend miteinander vergleichen, wie das Verhältnis zwischen PCR- und AG-Tests war, fällt sofort auf, dass fast alle sehr ähnlich sind: Zwischen 20% (Burgenland und Kärnten) und 25% (NÖ) liegt der Anteil der PCR-Tests unter allen seit Februar 2021 gemachten Tests an den Schulen – da sind auch alle Tests des letzten Schuljahres, als NUR mittels Antigentest getestet wurde, dabei.
Einzig (wie könnte es anders sein!) Wien hat ein KOMPLETT anderes Verhältnis: Dort sind gerade einmal 57% der Tests Antigentests und 43% waren PCR-Tests. Wir können also davon ausgehen, dass in Wien in diesem Schuljahr mehr mit PCR-Tests getestet wurde als mit Antigentests. Wobei hier die Bezeichnung “in den Schulen” nicht so genau stimmt, da ja auch die Tests, die SchülerInnen zuhause gemacht haben, mitgezählt wurden meines Wissens.

Gesamt-Österreich

Für ganz Österreich bedeutet das, dass etwa 27% aller Tests PCR-Tests waren und 73% (fast drei Viertel) Antigentests.

Anzahl der Tests pro Bundesland/gesamt

Interessant ist auch diese Grafik – sie zeigt, wie viele Tests in eineinhalb Schuljahren insgesamt durchgeführt worden sind.

Gesamtzahl aller durchgeführten PCR-Testungen und Antigen-Selbsttests an Schulen (Schüler:innen, Lehr- und Verwaltungspersonal). Die Daten beinhalten Primar- und Sekundarstufe I und II.

https://info.gesundheitsministerium.gv.at/infektionslage

In diesen etwa 59 Wochen, in denen an den Schulen getestet wurde (in den letzten 4 nicht mehr “verpflichtend”, sonst immer) gab es österreichweit pro 100.000 SchülerInnen bzw. Erwachsenen im Schulbetrieb 10.278.276 Testungen. Das bedeutet, dass in ca. 55 verpflichtenden Wochen jede Person in den Schulen fast 2 Mal pro Woche getestet wurde – und das seit Februar 2020.

Dabei wurde im Burgenland am meisten getestet – fast 12 Millionen Tests pro 100.000 Personen, in Wien waren es am wenigsten, nur dort lag die Gesamtzahl mit 9,8 Millionen UNTER 10 Millionen pro 100.000 Personen.
Die Positivenrate lag dabei im vergangenen Schuljahr NIE über 0,09%, am Schluss des Schuljahres sogar bei 0,004%! Im laufenden Schuljahr war sie bis zur Kalenderwoche 42 unter 0,1%, stieg dann bis auf 0,37% in der KW 49, um bis kurz vor Weihnachten wieder auf unter 0,1% zu sinken.
Selbst während der Omikronwelle war sie nie höher als 0,86% (KW 11). Das heißt, selbst zu einer Zeit, als in Österreich eine Inzidenz von über 5.000 gemeldet wurde (das heißt das 5 von 100 ÖsterreicherInnen, also 5% positiv waren im Laufe einer Woche), gab es an den Schulen nie mehr als 0,9% positive Tests! Ab der KW 20 lag die Positivenrate wieder unter 0,1%!

FAZIT

Rein rechnerisch wurden im Burgenland alle Personen im Schuldienst 120 Mal getestet in den letzten eineinhalb Jahren. In Wien waren es “nur” 98 Tests pro Person. Die Positivenrate? Sie lag bei maximal 0,9% österreichweit, meist war sie unter 0,1% gelegen. Das heißt, dass nie mehr als 9 von 1.000 Tests positiv waren.
Wieder komme ich auf mein Lieblingsnachbarland in Sachen Zahlen, die Schweiz:

Wir können aus dieser Grafik entnehmen, dass nur in einer Woche Ende Jänner 2022 schweizweit etwa 15% der 10 bis 19-Jährigen und 10% der 0,9-Jährigen getestet wurden. Im Gegensatz zu Österreichs Zahlen sind hier alle offiziellen Tests erfasst.
Die Zahlen weiter oben stellen nur die Testungen IN den Schulen dar, nicht auch noch all diejenigen, die in Apotheken, privat geführten oder öffentlichen Teststraßen gemacht wurden.

Noch einmal zur Verdeutlichung: in Österreich gab es die letzten eineinhalb Jahre allein an den Schulen etwa 200% Tests – das ist mehr als das 10-fache des einzelnen Spitzenwertes der Schweiz!

Die Frage sei erlaubt: WAS BITTE HAT DAS ALLES GEBRACHT?

P.S.: Wer glaubt, dass es in der Schweiz sonst mehr Tests gab im Laufe der Pandemie: Nein! Der eine Wert in der Woche vom 24. bis 30 Jänner 2022 war schweizweit für alle Altersgruppen der Spitzenwert der gesamten Pandemiezeit!
Insgesamt gab es schweizweit pro 100.000 EW fast genau 250.000 Testungen – das sind in zweieinhalb Jahren 2,5 Tests pro EinwohnerIn! In Österreich gab es – offizielle Teststationen und Schultests, Apothekentests und Betriebstestungen zusammen etwas mehr als 4. Millionen Tests pro 100.000 EW – das sind dann 40 Tests pro EinwohnerIn! Wir haben also in etwa 16 Mal so viel getestet wie unsere Nachbarn, die die Pandemie im April offiziell beendet haben, was alle Maßnahmen betrifft.