Nachsatz zur Kampagne #8

Leider nicht für alle sichtbar (der Verfasser fürchtet unsinnige Diskussionen auf Facebook) hatte ich eine interessante Diskussion mit einem Leser meines Beitrags. Dabei ging es darum, dass ich doch nicht – bei vom Paul Ehrlich Institut angeführten 20 Verdachtsfällen pro 100.000 Impfungen – einfach davon ausgehen könne, dass bei 100.000 ausreichend Geimpften 60 “Fälle” auftreten würden.

Meine Antwort dazu möchte ich gerne öffentlich machen:

Eben – 20 pro 100.000 Impfungen. Du gehst davon aus, dass Menschen, die sich ein- oder zweimal haben impfen lassen ohne Nebenwirkung, auch beim dritten Mal keine haben. Ich kenne persönlich Menschen, die erst bei der dritten Impfung schwere Nebenwirkungen hatten, wie etwa eine starke Gürtelrose (übrigens eine anerkannte Nebenwirkung). Und genauso kenne ich Menschen, die trotz gravierender Nebenwirkungen bei der ersten oder zweiten Impfung wieder impfen gegangen sind.
Ich nehme nur die nackten Zahlen. Und 100.000 “ausreichend Geimpfte” sind in Österreich laut den Kriterien des NIG eben dreimal geimpft im Schnitt (die, die erst zweimal geimpft sind, weil sie erst in den letzten 6 Monaten mit der Impfserie begonnen haben, sind weniger als die, die bereits vier Mal geimpft sind).
Daher sind bei 100.000 Menschen eben 300.000 Impfungen zu zählen. Das ist keine “Deutung”, sondern eine Rechnung.
Und im Gegensatz zu den Hospitalisierungen, wo es (hoffentlich) keine “Dunkelziffer gibt an Unerkannten, ist die bei den Impf-Nebenwirkungen sehr wohl vorhanden.
Wobei mir da gerade einfällt: Auch bei den Hospitalisierungen müsste es eine Dunkelziffer geben: Die der nicht “entdeckten” Positiven in der Bevölkerung insgesamt (nicht im Spital) – die würden dafür sorgen, dass die Zahl der Hospitalisierten pro 100.000 Positiven noch deutlich kleiner wird. Auch das kann bei der Impfung nicht der Fall sein, da es wohl keine “unentdeckten Geimpften” gibt.

Aus einer Antwort auf eine Frage zu dem Beitrag Info Kampagne #8, die ich auf Facebook bekommen habe.

Zur Klarstellung: 60 von 100.000 sind wenig in meinen Augen. Auch 55 von 100.000 sind wenig – oder 12 von 100.000. So wenig, dass sie kaum zu sehen sind, wenn wir sie grafisch darstellen. Die 55 bzw. 12 von 100.000 beinhalten jedoch auch jene Fälle, die nicht WEGEN sondern nur MIT Covid im Spital aufgenommen wurden. Und das sind nach derzeitiger Information zwischen 50% und 80%. Auch das gilt es zu berücksichtigen und das verschiebt das Verhältnis, wenn wir es berücksichtigen.