Die Pandemie und der Tod – Teil 7: Nachtrag zu den Altersgruppen

Wie es im laufenden „Omikron-Jahr“ ausieht in Sachen Todesfälle habe ich schon dargestellt. Jemand hat mich gebeten, ob ich die Altersgruppen auch einzeln darstellen kann – voila!

Die Datenquelle, die ich für diese Zahlen verwendet habe, sind Zahlen der AGES. Die Daten sind immer nach Altersgruppen getrennt und in Todesfällen pro 100.000 der entsprechenden Altersgruppe im Bundesland dargestellt. Dadurch sind alle Altersgruppen und Bundesländer direkt miteinander vergleichbar.

Menschen ab 85 Jahren

Wie wir schon wissen, sind in absoluten Zahlen mehr als 40% der Menschen älter als 84. In Relation gesetzt machen die C19-Verstorbenen sogar fast drei Viertel aller Todesfälle an oder mit Covid aus.
Wir erkennen hier gut, dass in Wien etwa 0,342% oder 342 von 100.000 Menschen aus dieser Altersgruppe im Jahr 2022 verstorben sind. Damit sind die Wiener ganz klar die Nummer 1 vor Vorarlberg und Kärnten. Am wenigsten Todesfälle gibt es in NÖ, wo es 0,092% oder 92 von 100.000 waren bisher. Das sind fast 4 Mal weniger als in Wien.
Im Bundesschnitt sind es 208 von 100.000.

Altersgruppe 75-84 Jahre

In der Altersgruppe der 75-84 Jahre alten Menschen ist ebenfalls Wien voran vor Vorarlberg. Allerdings war es bis vor kurzem noch das “Ländle”, das hier am meisten Fälle gemeldet hat. Mit 79 Fällen pro 100.000 starben in Wien fast gleich viele Menschen an oder mit C19, wie in NÖ bei den Menschen über 84.
Am wenigsten Todesfälle gibt es in Tirol, wo es 0,02% oder 20 von 100.000 waren bisher. Das ist wieder in etwa ein Viertel der Zahlen der Bundeshauptstadt.
Im Bundesschnitt sind es 49,5 von 100.000.

Altersgruppe 65-74 Jahre

Auch bei den Menschen im Alter von 65-74 Jahren ist der Unterschied zwischen dem am wenigsten betroffenen Bundesland (Kärnten mit nicht ganz 8 Fällen pro 100.000) und dem mit den meisten Fällen (wieder Wien mit 30,5 pro 100.000) fast genau der Faktor 4. Das heißt: In Wien starben bei den Menschen im Alter von 65-74 Jahren deutlich mehr Menschen als bei den zehn Jahre Älteren in Kärnten.
Im Bundesschnitt sind es 20 von 100.000 oder 0,02%.

Altersgruppe 55-64 Jahre

Bei den Menschen von 55-64 Jahren ist der Unterschied zwischen dem kleinsten und größten Wert am größten: Fast 10 Mal so viele Menschen starben in dieser Altersgruppe in Salzburg im Vergleich mit Vorarlberg, wo es seit heute EINEN Fall gibt, was dann 1,8 Personen pro 100.000 EW bedeutet. Und wieder ist es so, dass im am stärksten betroffenen Bundesland Salzburg mehr Menschen pro 100.000 in dieser Altersgruppe an oder mit C19 verstarben seit Jahresbeginn, als in Kärnten bei den Menschen, die 10 Jahre älter sind.
Im Bundesschnitt sind es 7 von 100.000 oder 0,007%.

FAZIT

Die Definition des BM für Gesundheit dürfte inzwischen allen, die bei mir mitlesen, bekannt sein: “In diese Statistik können Personen, die direkt an den Folgen der Viruserkrankung selbst oder „mit dem Virus“ (an einer potentiell anderen Todesursache) verstorben sind, fallen.”
Bei den Menschen im Alter von 55-64 Jahren können wir sagen, dass im Bundesschnitt 99,993% NICHT an oder mit C19 verstorben sind. Bei der am stärksten betroffenen Altersgruppen, den Menschen, die mindestens 85 Jahre alt sind, sind es immer noch 99,8%, die NICHT unter die Definition des BM fallen.
Wenn wir die Bundesländer anschauen, fällt auf, dass bei den drei ältesten Gruppen immer Wien vor Vorarlberg liegt. Während Wien auch bei den 55,64-Jährigen unter den Top-3 liegt, ist das bei Vorarlberg nicht mehr so. Nachdem oft die Nachbarbundesländer am anderen Ende der Skala zu finden sind, stellt sich wieder einmal die Frage: Wird da überall mit gleichem Maß gemessen?