Die Pandemie und der Tod – Teil 16: Todesursachen-Vergleiche, Reihung

Vorbemerkung

Ich habe gestern und heute schon einiges zum Thema Tod und Pandemie geschrieben. Hier eine weitere Betrachtung – es geht wieder um die Todesursachen, dieses Mal ab 2010 und bis 2021.

Die Datenquellen, die ich für diese Zahlen verwendet habe, sind alle von der Statistik Austria.

Die Zahlen berücksichtigen schon die Bevölkerungsentwicklung als gesamtes und sind pro 100.000 Menschen berechnet. Dadurch sind sie gut untereinander vergleichbar! Basis sind immer die Bevölkerungszahlen zu Jahresbeginn.

2020 – das erste Jahr mit Pandemie im Vergleich zum 5-Jahres-Schnitt

Wie lag das Jahr 2020 bei den ausgewählten Todesursachen im Vergleich zum 5-Jahres-Schnitt vor der Pandemie?

Von 28 Todesursachen und der Gesamtsterblichkeit ganz unten waren nur neun besser als im Schnitt, hatten also WENIGER Todesfälle aufzuweisen. Am stärksten war der Rückgang bei den Transportmittelunfällen mit fast 17% Todesfällen weniger. Das verwundert nicht, da vor allem während des ersten Lockdowns, aber auch im Herbst der Verkehr stark eingeschränkt war. Ich persönlich habe vorher und nachher nie Tage erlebt, an denen so wenig Individualverkehr in Vorarlberg auf den Straßen zu sehen war. Auch gab es nie vorher oder nachher so wenige Flugzeuge in der Luft und auch der öffentliche Verkehr war stark eingeschränkt.
Die anderen drei Todesursachen mit einem (auf die Gesamtbevölkerung gesehen!) starken Rückgang waren Influenza & Pneumonie (-12,5%), Selbsttötung (-12,2%) und Diabetes (-10,38%).

Zumindest bei Pneumonie und Diabetes vermute ich stark, dass hier viele Covid-Verstorbene darunter waren, welche ohne positiven Test diesen Ursachen zugeordnet worden wären.

Die stärksten Zuwächse (Covid selbst kann hier mangels Vorwerten nicht mit berücksichtigt werden) gab es bei den „sonstigen Krankheiten“ (+45,98%) – hier ist nicht ganz klar, ob Covid hier mit gerechnet wurde oder nicht, da die Codierung für Covid eigentlich U7-U12 ist und nur U049-U129 angegeben ist, was eigentlich nicht belegt ist. Ein Versuch der Nachfrage bei der Statistik Austria ergab mangels Erreichbarkeit der Zuständigen leider keine Klarheit. Aufgrund der absoluten Zahlen vermute ich jedoch, dass die C19-Fälle hier mitgerechnet wurden.

Ebenfalls sehr starke Zuwächse gab es bei den Todesfällen nach Erkrankungen der Nieren und des Urogenitalssystems (+27%), Morbus Parkinson (+11,6%), Prostatakrebs (+11,6%), nach Unfällen durch Sturz (+10,5%) und Todesfälle durch Leukämie (+10,3%).

Insgesamt stieg die Sterblichkeit pro 100.000 EW um 8,62% an. Interessantes Detail am Rande: Die Unfälle durch Sturz nahmen nicht so sehr bei den ältesten Mitmenschen zu, sondern eher bei „Best-Agern“ in der Lebensmitte!

2021 – das erste ganze Pandemiejahr im Vergleich zu 2020

Hier ein Vergleich von 2021 zu 2020 – also das erste volle Kalenderjahr im Pandemiemodus im Vergleich zu dem Jahr, in dem es „nur“ neun Monate Pandemie gab. Es ist auch ein Vergleich des Jahres komplett ohne Impfung zum Jahr, in dem es ab Februar die ersten zweifach Geimpften gab.

Wir sehen, dass es nur in neun von 28 Todesursachengruppen einen Anstieg gab von 2020 auf 2021. Am stärksten war der Anstieg bei Covid selbst, wo es 20,6% ,mehr Todesfälle gab, die dieser Kategorie zugeordnet wurden. Dann folgt interessanterweise Diabetes (+14,1%), wo es 2020 noch einen starken Rückgang zum 5-Jahres-Schnitt gab. Bei Demenz (+9,72%) gab es ebenfalls einen starken Anstieg.

Den stärksten Rückgang gab es bei Influenza und Pneumonie (-41,4%) – dort gab es schon 2020 deutlich WENIGER Fälle als im 5-Jahres-Schnitt! Auch bei den Erkrankungen der Atmungsorgane gab es einen starken Rückgang von -17,9%. Auch hier war die Zahl im Vorjahr schon rückläufig gewesen. Bei den Erkrankungen der Nieren und des Urogenitalsystems (-17,5%) wurde aus dem starken Anstieg 2020 ein starker Rückgang. Ebenfalls über 10% war der Rückgang bei den chronischen Atemwegserkrankungen (-12%).

Auch hier liegt der Schluss nahe, dass zumindest die Rückgänge bei den Lungenentzündungen und den Atemwegserkrankungen quasi eine „Verschiebung“ von Fällen zu Covid erlebt haben.

Die einzelnen Todesursachen im zeitlichen Verlauf

Nun folgen die Grafiken der einzelnen Todesursachen. Die Grafiken zeigen (blaue Säulen) die Todesfälle pro 100.000 EW gesehen auf die Gesamtbevölkerung in den einzelnen Jahren. Weiters zeigt die Prozentzahl an, wie sich die Todesfälle der beiden Jahre 2020 und 2021 im Vergleich zum 5-Jahres-Schnitt 2016-2019 entwickelt haben – rote Zahlen zeigen ein Minus an, schwarze ein Plus. Und als drittes sind einerseits die beiden Jahre mit den höchsten Werten mit „1“ und „2“ gekennzeichnet und andererseits die Jahre 2020 und 2021 – wenn sie nicht zu den zwei höchsten gehören.

Alle Todesfälle

Zuerst eine Grafik mit ALLEN Verstorbenen:

Wir sehen, dass 2020 von den 12 Jahren die meisten Todesfälle pro 100.000 EW aufzuweisen hat und 2021 die zweitmeisten. Der Anstieg des Schnitts der beiden Jahre im Vergleich zum 5-Jahres-Schnitt davor war mit +7,74% beträchtlich!

Die orangen Säulen zeigen und die Todesfälle OHNE die an oder mit Covid Verstorbenen. Wenn wir dies so berechnen, hätte es im Vergleich zu den Vorjahren ein Minus von -0,75% gegeben.

Übergeordnete Kategorien

Zuerst kommen nun zusammengefasste Kategorien – immer nach der Häufigkeit der Todesfälle gereiht.

Die Todesfälle nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellt bei den Menschen ab 80 Jahren die Hauptursache der Todesfälle. Bei den Menschen ab 90 sind es ca. 50% aller Verstorbenen. Etwa 40% aller Todesfälle insgesamt werden dieser Gruppe zugeordnet. Die beiden Pandemiejahre waren jedoch als 10. Und 12. Von 12 Jahren deutlich unter dem Schnitt und auch 5,88% tiefer als die 5 Jahre zuvor. Sie folgen damit einem Trend, der sich seit 2015 abzeichnet.

Am zweitmeisten Todesopfer in Österreich fordert der Krebs. Fast 250 Menschen von 100.000 – das ist in etwa jedes vierte Todesopfer – stirbt an den Folgen einer Krebserkrankung. Von Kindern bis zu den 89-Jährigen ist Krebs entweder die häufigste oder zweithäufigste Todesursache. Allerdings war 2021 das Jahr mit den wenigsten Krebs-Todesfällen seit 2010 und auch 2020 war nur an der siebten Stelle. Trotzdem ergibt das im Vergleich zum Schnitt der 5 Jahre vor der Pandemie ein leichtes Plus von 0,18%.

Die dritte Kategorie ist etwas schwierig einzuordnen, weil sie die „sonstigen Krankheiten“ darstellt, bei denen – obwohl die korrekte Codierung bei der Statistik Austria fehlt – wohl auch alle offiziellen an oder mit C19 Verstorbenen angeführt sind. Eigentlich waren das immer zwischen 150 und 200 Menschen pro 100.000 EW (Tendenz jedes Jahr steigend), zuletzt gab es jedoch mit über 250 Fällen mehr Todesfälle als bei allen Krebsarten zusammen! Ein Zuwachs von fast 50% spricht ebenfalls für sich!

Knapp über 60 Menschen pro 100.000 verstarben in den Jahren 2017 und 2018 nach Erkrankungen der Atmungsorgane. Dazu zählt zum Beispiel auch die Grippe – interessanterweise aber NICHT Covid. Dieser Wert sank 2019 leicht ab und brach 2020 leicht und 2021 vollkommen ein. So war das vergangene Jahr das mit den zweitwenigsten Todesfällen in dieser Kategorie. Ein Minus von 13% lässt hier wieder die Frage aufkommen, wie viele der Covid-Verstorbenen ansonsten hier zugeordnet worden wären.

Etwa 50-60 Menschen pro 100.000 EW sterben jedes Jahr nach Verletzungen oder Vergiftungen. Dieser Wert war die letzten Jahre konstant, ist jedoch mit Pandemiebeginn deutlich angestiegen (fast +10%). Hier stellt sich die Frage, ob auch das Fernbleiben von Betreuungspersonen zu vermehrten tödlichen Verletzungen geführt hat oder auch Fälle von häuslicher Gewalt hier zu finden sind?

Die letzte übergreifende Kategorie ist die der Todesfälle nach Erkrankungen der Verdauungsorgane. Zwischen 32 und 37 Menschen pro 100.000 EW sterben jedes Jahr in dieser Kategorie. 2020 war das zweitstärkste Jahr, 2021 lag ebenfalls in der ersten Hälfte. Insgesamt ergibt das einen Anstieg um 8,25% zum 5-Jahres-Schnitt.

Als „Sonderkategorie“ sind hier die Corona-Todesfälle angeführt. Da es das vorher nicht gab, ist die Veränderung von +20,6% hier eine zwischen 2020 und 2021. Fast 90 Todesfälle pro 100.000 EW sind mehr als die Todesfälle durch Verletzungen & Vergiftungen, Erkrankungen der Verdauungsorgane, oder der Atmungsorgane. Im Vergleich zu Krebs sind es etwa 2,5-mal weniger, im vergleich zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen etwa 4,5 Mal weniger.

Unterkategorien

Nun folgen Gruppen von Todesursachen, die spezifischer sind und einzelne Elemente aus den Überkategorien darstellen.

Fast 200 Menschen pro 100.000 EW sterben jedes Jahr nach chronischen Herzkrankheiten. Das sind etwa 2,5-mal so viele wie es offizielle an oder mit Covid verstorbene gab in den letzten zwei Jahren. Auch wenn der Trend hier seit 2015 rückläufig ist, fällt auf, dass die Jahre 2020 und vor allem 2021 die zwei mit den wenigsten Todesfällen waren. Insgesamt ergibt das ein Minus von mehr als 8% zum Fünfjahresschnitt!

Etwa ein Viertel so viele Menschen (50-60 pro 100.000) sterben jedes Jahr nach einem Schlaganfall. Auch hier ist der Trend – seit 2012 schon – rückläufig. Und auch hier ist 2021 das Jahr mit den wenigsten Todesfällen. Zusammen mit 2020 ergibt das ein Minus von ca. 4,6%.

Ähnlich viele Menschen versterben nach einem Herzinfarkt. Auch hier gehen die Zahlen seit 2011 zurück und auch hier ist 2021 das Jahr mit den wenigsten Verstorbenen pro 100.000 EW. Das Minus der beiden Pandemiejahre macht hier sogar 5,7% aus.

Anders sieht die Sache bei Todesfällen in Folge von Lungenkrebs aus. Die Zahl hat sich wenig verändert in den letzten Jahren, liegt immer zwischen 43 und 46 pro 100.000 Menschen. Die beiden Pandemie-Kalenderjahre waren gleichauf an dritter Stelle. Es waren damit 0,7% MEHR an Todesfällen als im Schnitt der 5 Jahre davor.

Seltsam ist Diabetes als Todesursache: Nach einem Trend zu weniger Todesfällen seit 2015, der sich auch 2020 mit der zweitniedrigsten Zahl der Jahre seit 2010 zeigt, steig die Zahl 2021 SPRUNGHAFT an und war damit die drittstärkste aus diesem Zeitraum. Insgesamt reicht das zwar immer noch für ein Minus, da die beiden stärksten Jahre innerhalb des Fünfjahreszeitraums vor der Pandemie liegen – es wirft allerdings Fragen auf…

Chronische Atemwegserkrankungen haben von 2010 bis 2019 immer mehr zugenommen. 2020 gab es einen leichten Rückgang, 2021 einen starken. Dias Minus von 4,5% ist zu hinterfragen, da ich mir vorstellen kann, dass hier einige Fälle C19 zugeordnet wurden, die sonst hier verzeichnet worden wären.

Die wohl seltsamste aller Kurven ist diese hier. Entweder wurde Demenz erst nach 2016 öfter als Todesursache angegeben, oder die Fälle haben extrem zugenommen seit 2010. Alleine bis 2017 hat sich deren Zahl nämlich um mehr als das Zehnfache erhöht! 2021 war als stärkstes Jahr demnach im Trend, 2020 lag etwas unter der Tendenz als viertstärkstes Jahr. Trotzdem ist das Plus von 23,33% immer noch beachtlich!

Dickdarmkrebs ging generell seit 2011 zurück und war vor allem 2021 deutlich niedriger als davor. Das Minus ist mit 2,5% allerdings nicht so stark, weil es auch dem Trend entspricht und nicht so ausgeprägt ist.

Todesfälle nach Krankheiten von Nieren oder dem Urogenitalsystem  waren 2020 SEHR auffällig. Aber auch 2021 war die Zahl die zweithöchste seit 2010. Wenn wir genau hinschauen sehen wir jedoch, dass diese Todesursache seit 2010 steigende Tendenzen zeigt – ein Plus von fast 16% ist trotzdem beachtlich!

Bauchspeicheldrüsenkrebs nimmt ebenfalls zu seit 2010. Und nie gab es mehr Fälle als 2020 und 2021. Das Plus ist mit 5,24% durchaus beachtlich.

Brustkrebs betrifft fast nur Frauen. Zwischen 18 und 19 pro 100.000 EW versterben jedes Jahr daran. Am meisten waren es in den Jahren 2019 und 2013. In den beiden Pandemiejahren waren die Todesfälle als Folge davon leicht rückläufig (-0,02%).

Chronische Erkrankungen der Leber und Leberzirrhose als Todesursache nimmt seit 2012 kontinuierlich leicht ab. Seit 2018 nehmen die Zahlen jedoch wieder zu. Das führt zu einem Plus von 1,9% für die beiden Pandemiejahre.

Prostatakrebs ist die Krebsart, die den Männern vorbehalten ist. Die Todesfälle als Folge davon nehmen seit 2010 zu, sind 2021 jedoch leicht zurück gegangen. Trotzdem ergibt sich ein Plus von 8,71% zu den fünf Jahren vor der Pandemie.

Alzheimer -Todesfälle gab es 2013 und 2018 am meisten. 2020 und 2021 liegen an 6. und 5. Stelle – das Plus ist mit 0,03% kaum zu bemerken.

Die Todesfälle als Folge von Parkinson steigen seit 2010 an. Daher ist es nicht verwunderlich, dass 2021 an erster und 2020 an zweiter Stelle liegen. Das Plus mit 12,94% ist durchaus beachtlich!

Während von 2010 bis 2015 die Zahl der Selbsttötungen in etwa gleich geblieben ist, war sie laut offiziellen Zahlen 2020 und 2021 am niedrigsten in den letzten 12 Jahren. Wir wissen jedoch auch von den Berechnungen, welche ich zuletzt angestellt habe, dass sie bei den Menschen über 90 Jahren extrem zugenommen haben im Jahr 2020 – eine Folge der Isolierung durch die Maßnahmen? Insgesamt nahmen die Selbsttötungen jedoch um 11,6% ab im Vergleich zum Fünfjahresschnitt vor der Pandemie.

Bei den Unfällen durch Sturz, welche tödlich endeten, gab es nie mehr als im Jahr 2020. Auch hier weiß ich von den anderen Berechnungen, dass dies nicht – wie ich vermutet hatte – vor allem sehr alte Menschen betraf, welche nicht die übliche Hilfe im Haushalt hatten, sondern eher Menschen im Alter von 20 bis 40 Jahren. 2021 nahmen die tödlichen Stürze wieder ab – es bleibt trotzdem ein Plus von 5%.

Leukämie-Todesfälle gibt es 8 bis 10 pro 100.000 EW jedes Jahr. 2020 war das Jahr mit den meisten Fällen seit 2010, 2021 lag im Mittelfeld. Ergibt insgesamt ein Plus von 5,75%.

Die tödlichen Transportmittelunfälle nehmen seit 2010 kontinuierlich ab. Die beiden Pandemiejahre machen hier als die beiden Jahre mit den niedrigsten Zahlen keine Ausnahme – sicher noch zusätzlich unterstützt durch die Bewegungseinschränkungen im Verkehr. Das Minus von 15.4% lässt sich damit gut erklären.

Die im Bezug auf die Pandemie für mich auffälligste Kurve ist die letzte von allen. „Influenza und Pneumonie“ als Gruppe finde ich zwar seltsam, ist aber so vorgegeben. Von 2010 bis 2014 sanken hier die Zahlen. 2017 und 2018 gab es die höchsten Werte, 2019 war Nummer drei in den Jahren seit 2010. Auch 2020 als Nummer 4 ist nicht weiter auffällig – doch dann kommt 2021 mit dem niedrigsten Wert – das ergibt zusammen ein Minus von mehr als 30% im Vergleich zum Fünfjahresschnitt vor der Pandemie. Hier bin ich WIRKLICH gespannt auf die Aufschlüsselung der beiden Todesursachen (so es sie denn gibt). Denn die Grippe ist ja quasi „verschwunden“ als Todesursache 2020 und war auch 2021 kaum vorhanden. Doch macht das so einen Einbruch aus?

FAZIT

In der Schweiz gibt es Zahlen dazu, wie viele der Covid-Todesopfer eine oder mehrere andere Erkrankungen hatten. So hatten etwa von den hospitalisierten C19-Fällen über 65 Jahren mehr als 50% Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Bluthochdruck, und mehr als 25% chronische Nierenerkrankungen und/oder Diabetes. Auch Adipositas und Krebs gab es bei mehr als 10% der PatientInnen.

Wir wissen auch, dass der Großteil (etwa zwei Drittel) der Verstorbenen älter als 75 Jahre war. Daher stellt sich bei manchen Todesursachen die Frage, ob die Rückgänge nicht auch „Verschiebungen“ waren. In der Schweiz, wo die Zahlen dazu öffentlich zugänglich sind, starben etwa fast 1.800 Personen pro 100.000 EW über 80 Jahren, fast 320 im Alter von 70-79 Jahren und 85 im Alter zwischen 60 und 69 Jahren. Bei den 50-59-Jährigen waren es noch 20, bei den 40-49-Jährigen 4,7. Darunter gab es nur mehr bei den 30-39-Jährigen (1,4 pro 100.000) mehr als 0,5 Todesfälle pro 100.000 Menschen.
Besonders interessant wird es, wenn im Sommer die genaue Todesursachenstatistik in endgültiger Form präsentiert wird.
Denn die hier von mir erfassten Daten sind noch VOR der Umetikettierung von mehreren 1.000 Todesfällen am 20. April 2022 publiziert worden. Ich bin wirklich schon gespannt, WO die Todesfälle dann „weg kommen“, die noch zusätzlich Corona zugeordnet wurden!