Babyboom als Strohfeuer?

„Die Pandemie hat einen Babyboom ausgelöst“ hieß es letztes Jahr noch in verschiedenen Medien. Jetzt gibt es auch Zahlen zu 2022. Und offensichtlich war dieser „Boom“ von 2021 ein Strohfeuer…

Oben seht ihr die Zahlen seit 1995. Das hat den Grund, dass damals zum letzten Mal die Definition einer Totgeburt geändert wurde und seither alles gleich gewertet wird.

Im Jahr 1995, als die geburtenstarken Jahrgänge der Sechzigerjahre etwa 30 Jahre alt waren, gab es fast 90.000 Lebendgeburten pro Jahr in Österreich. Damals war ungefähr eine von 220 Geburten eine Totgeburt. Den niedrigsten Stand an Geburten hatten wir nur 6 Jahre später mit 75.485. Danach bewegte sich lange Zeit nicht viel, erst ab 2012 begannen die Zahlen wieder zu steigen. Im Jahr 2016, zum Höhepunkt der Migrationsbewegung, waren es wieder fast so viele Geburten wie 1995. Seither gehen die Zahlen zurück. Nur 2021 bildet eine deutliche Ausnahme. Den niedrigsten Stand an Totgeburten gab es 2019 – damals war ungefähr jede 320. Geburt eine Totgeburt. Vor allem 2020, aber auch 2021 und 2022 weisen mehr Totgeburten auf als die Jahre von 2012 bis 2019.

Diese Grafik zeigt die Veränderung der Zahlen im Vergleich zu den letzten 5 Jahren an. 2022 war demnach das Jahr mit dem größten Rückgang seit 2001!

Ich bin schon gespannt auf die „Erklärungen“ dafür…