Schultests KW 16 – Das Osterwunder!

Quellen: Land Vorarlberg, BM für Bildung, Statistik Austria

Vorbemerkung

Wer hätte das gedacht? Kaum sind die Antigentests an den Schulen Geschichte, gibt es erstmals Zahlen zu den PCR-Tests in Österreich. Das war davor in allen Schulwochen des Kalenderjahres 2022 NICHT möglich. Nun gut, so gibt es wenigstens wieder genaue Daten über die PCR-Testungen.

DOCH HALT: Ich bin es schon so gewohnt, dass ich es fast nicht erwähnt hätte: Aus Wien gibt es KEINE Daten. Als leidgeprüfter Daten-Sammler bin ich es ja schon gewohnt: Wien ist anders…

Grafik 1 – Übersicht 8 Bundesländer – alle PCR-Tests von SchülerInnen

Was die positiven PCR-Tests betrifft bei den SchülerInnen, so lag in KW 16 Vorarlberg voran mit 0,300% voran – das ist verglichen mit der Woche vor den Osterferien ein Rückgang um 32,4%! (Glücklicherweise habe ich zu Vorarlberg Zahlen von den anderen Wochen!)
OÖ war „positives Schlusslicht“ mit gerade einmal 0,171% – das ist einer von 585 Tests.

Grafik 2 – Die Erwachsenen bei den PCR-Testungen

Zum Glück gibt das BM für Bildung die „Gesamtzahlen“ auch für die Erwachsenen – getrennt von den Schülerzahlen (in der rechten Grafik zum Vergleich) – heraus.

Wir sehen: Die Erwachsenen sind im Schnitt etwa DOPPELT so oft positiv. Am „meisten“ Positive gab es diese Woche in Kärnten mit 0,669%, gefolgt von Tirol mit 0,648%. Am wenigsten waren es interessanterweise in dem Bundesland, das derzeit die höchste Inzidenz hat: Im Burgenland waren nur 0,377% der getesteten Erwachsenen im Schulbetrieb positiv.

Wenn wir das Ganze aus Sicht der NEGATIVEN betrachten, erhalten wir ein anderes Bild: 99,763% aller SchülerInnen haben ein negatives Ergebnis und 99,524% der Erwachsenen – der Unterschied beträgt also 0,239%!

Grafik 3 – die Testhäufigkeit

Um das Ganze von Grafik 1 genauer und realistischer betrachten zu können, müssen wir jedoch die Zahl der positiven Tests nicht aufgrund der GEMACHTEN TESTS, sondern aufgrund der ZAHL DER SCHÜLERINNEN im Bundesland betrachten.
Und da wird es jetzt SEHR INTERESSANT! Wir wissen – und hoffentlich alle Beteiligten auch – Dass Menschen, die in den letzten 60 Tagen positiv getestet wurden, KEINEN Test machen dürfen, weil oft „nicht reproduktionsfähiges Virenmaterial“ gefunden wird.
Daher können wir jetzt anhand der Zahlen erahnen, wie viele SchülerInnen und auch Lehrpersonen das betrifft!

Es wurden österreichweit nämlich nur 54% aller SchülerInnen und 25% aller Erwachsenen getestet. Diese Zahlen sind EXTREM niedrig und es bleibt abzuwarten, ob sich diese nächste Woche nicht noch erhöhen. In Vorarlberg würde das zB bedeuten, dass nur etwa jede 10. Lehrperson getestet worden ist und nur etwa jede dritte SchülerIn.

Grafik 4 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – PCR-Tests

Aus der Zahl der Positiven bezogen auf die Zahl der Personen entstehen andere Prozentwerte – wenn wir hier nicht pro 100 rechnen, sondern pro 100.000, dann haben wir „Inzidenzen“. Diese sind natürlich jetzt niedriger als die „offiziellen“, weil hier auch alle mit berücksichtigt werden, die NICHT getestet wurden. Da diese jedoch alle entweder gerade abgesondert sind oder eben „frisch genesen“, können sie auch keine „neuen Positiven“ liefern und zählen damit zu den Negativen.

Bei den PCR-Tests gibt es diese Woche KEINE Inzidenzen über 153! Bei den SchülerInnen ist diese Woche Tirol (153) vorne – Vorarlberg hatte vor den Ferien noch eine Inzidenz von 410 bi den PCR-Tests! Der Bundesschnitt liegt – ohne Wien – bei 120. Salzburg und OÖ liegen sogar unter 100!

Grafik 5, 6 und 7 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – Schulstufen

Auch in der Primarstufe ist diese Woche Tirol (218) voran – der Wert ist der höchste aller Bundesländer und Schulstufen diese Woche. Vorarlberg liegt bereits unter 100 und auch OÖ, die Steiermark, das Burgenland und Salzburg liegen unter dem Bundesschnitt von 139.

Bei den PCR-Tests in der Sekundarstufe I liegt Vorarlberg voran (171), dann folgen das Burgenland und Tirol. Auch Kärnten und Salzburg liegen über dem Bundesschnitt von 110, unter 100 liegen N und OÖ.

Bei der Sekundarstufe II liegt NÖ (180) voran, dann folgt lange nichts und nur das Burgenland (117) ist ebenfalls über dem Bundesschnitt von 104. Nur die Steiermark liegt mit 102 noch über 100, in Salzburg betrug die Inzidenz sogar nur 41!

Grafik 8 – Österreich: Die SchülerInnen–PCR-Tests

Für gesamt Österreich ergibt sich bei der Anzahl der Tests ein Schnitt von 0,237% an positiven Tests, das entspricht einem positiven Test von 422. Kostenpunkt pro positivem SchülerInnen-PCR-Test in Österreich: Mindestens 2.100 Euro (Annahme: 5 Euro pro Test, was sehr niedrig geschätzt ist!) IN EINER WOCHE!

Grafik 9 – Österreich: Die Erwachsenen–PCR-Tests in den Schulen

Bei den Lehr- und Verwaltungspersonen für gesamt Österreich ergibt sich ein Schnitt von 0,476% an positiven Tests, das entspricht einem positiven Test von 210. Kostenpunkt pro positivem Erwachsenen-PCR-Test in Österreichs Schulen: Mindestens 1.050 Euro (Annahme: 5 Euro pro Test, was sehr niedrig geschätzt ist!) IN EINER WOCHE!

Grafik 10 – Österreich: ALLE PCR-Tests in den Schulen

Zusammengefasst für gesamt Österreich ergibt sich für SchülerInnen und Erwachsene im Schulbetrieb ein Schnitt von 0,251% an positiven Tests, das entspricht einem positiven Test von 398. Kostenpunkt pro positivem Schul-PCR-Test in Österreich: Mindestens 1.992 Euro (Annahme: 5 Euro pro Test, was sehr niedrig geschätzt ist!) IN EINER WOCHE!

Grafik 11 – Österreich: Die Schultypen

Hier noch eine Übersicht, die zeigt, wie viele Tests NEGATIV bzw. positiv waren in den verschiedenen Schultypen. Zur Erinnerung: Massentests unter Gruppen mit weniger als 1% Positivenrate machen laut Experten keinen Sinn!

FAZIT

Wir geben derzeit mindestens 2.000 Euro dafür aus, dass wir eine Person im Schulsystem ermitteln, die einen positiven Test abliefert. Und das PRO WOCHE! Die gesamten Tests diese Woche haben mindestens 2 Millionen Euro gekostet – das sind im Monat etwa 4 Millionen.
Es stellt sich zumindest berechtigt die Frage, ob nicht die „Sentinel Schulen“, die anfangs des Jahres ausgewählt wurden, reichen würden, um ein „Kontrollsystem“ in Kraft zu lassen. Oder ob das Geld nicht besser anderswo eingesetzt werden sollte. Das Problem ist nur: Es ist wahrscheinlich schon auf lange Sicht hinaus ausgegeben!