Meanwhile in Europe…

Beim „Aufräumen“ meiner offenen Tabs im Browser bin ich auf eine Seite gestoßen, die ich schon fast vergessen hatte. Ganz oben links prangen viele offizielle Logos, es muss also eine offizielle und wichtige Seite sein!

Wer sie selbst besuchen will, findet alle Grafiken, die ich euch heute kurz zeigen möchte auch selbst hier. Es geht um Waldbrände und ich hatte dabei Europa geöffnet in der Auswahl:

Das sind die im laufenden Jahr – mit dem „wärmsten Frühling seit Messbeginn“ (zumindest in Österreich) – verzeichneten vebrannten Gebiete in Europa. Die rote Linie für 2024 unten definiert dann ab kommendem Jahr die neue unterste Linie des grauen Bereichs… anders gesagt: Noch nie gab es seit Aufzeichnungsbeginn (so lese ich diesen Satz immer wieder, allerdings ist der Aufzeichnungsbeginn hier erst 13 Jahre alt!) so wenig verbrannte Fläche wie 2024 um diese Zeit.

Wenig überraschend: Die geringste bisher um diese Jahreszeit jemals verbrannte Fläche verursacht auch die bisher geringste CO2-Emission!

Und – wer hätte es gedacht? Auch die ANZAHL der Brände war noch nie geringer als dieses Jahr!

„Auch die Anzahl der „thermalen Abweichungen“ ist so gering wie nie zuvor. Diese „Auch die Anzahl der „thermalen Abweichungen“ ist so gering wie nie zuvor. Diese „Anomalien“ stellen die erkannten zu heißen Gebiete dar… egal, woher die Daten stammen (siehe auch unten)

Aber die Gefahr…

Und jetzt kommt sie, die Ausnahme: Wenn es um die Waldbrandgefahr geht, dann lieget die Kurve plötzlich nicht mehr unter allen bisherigen Zahlen, dann ist sogar ein wenig mehr Gefahr im Verzug, als es dem Schnitt der letzten 12 Jahre entspricht:

Von einem Überstzungsprogramm übersetzt heißt die Erklärung für die Gefahrenstufe wie folgt:

Das Brandgefahrenvorhersagemodul von GWIS bietet Prognosekarten für 1 bis 9 Tage zum Grad der Brandgefahr je nach Wetterlage. Diese Schätzungen basieren auf numerischen Wettervorhersagen.

https://gwis.jrc.ec.europa.eu/about-gwis/technical-background/fire-danger-forecast

Und die wöchentliche Gefahr lag demnach die letzten Wochen immer etwa im Schnitt:

Und seit Mitte Mai ist sie extrem nach oben geschossen… inwieweit uns das beunruhigen soll, ist mir aufgrund der Tatsache, dass sie bisherige „durchschnittliche Gefährlichkeit“ zur niedrigsten Zahl und Fläche an Bränden geführt hat, allerdings noch nicht ganz klar…

Fazit

Bisher gab es seit 2012 (davor gibt es keine Daten) noch nie so wenige Wildfeuer und noch nie so wenig verbrannte Fläche in Europa wie 2024. Einzig der „Gefahrenindex“, der bisher ziemlich genau im Schnitt lag, ist jetzt dank einer Woche mit hohen Werten knapp über dem Durchschnitt.
Hoffen wir, dass das Ganze in den nächsten Wochen so bleibt – denn die Saison der Waldbrände kommt erst und nimmt normalerweise mit Mitte/Ende Juni erst richtig „Fahrt auf“…

P.S.: In Kanada – letztes Jahr wohl Spitzenreiter bei den Waldbränden weltweit – scheint die Situation derzeit auch ruhig zu sein und die Kurven liegen alle nahe beim Schnitt oder sogar darunter…
Die wenigen Länder, die ich auf die schnelle finden konnte, in denen es 2024 viel mehr als im Schnitt oder sogar die meisten Brände seit Aufzeichnungsbeginn gab sind Kuba, Venezuela, Nicaragua, Mexico oder Bolivien. Und in Brasilien liegen die Kurven knapp über dem Schnitt, wenn es um die verbrannte Fläche geht…