Highlights und Lowligts

Details zu den BP-Wahlen in Vorarlberg

Hier noch ein paar interessante/witzige Details zu den Wahlen:

Wahlbeteiligung und Wahlkarten

Das Land selbst schreibt zwar unten bei seinem amtlichen Ergebnis, dass die Wahlbeteiligung bei nur 44,1% lag – allerdings steht ganz OBEN, dass da noch die Wahlkarten fehlen – und das waren immerhin fast 15% aller möglichen Stimmen. Nehmen wir also an, dass die meisten, die eine Wahlkarte anfordern, sich die Arbeit darum antun, weil sie auch wählen gehen wollen, bedeutet das, dass das Ergebnis doch noch stark ändern kann:

  • Die Wahlbeteiligung liegt demnach zwischen 44% (alle Wahlkarten sind verschwunden) und 59% (alle werden abgegeben)
  • Theoretisch, wenn ALLE Wahlkarten im Land abgegeben wurden und KEINE für den amtierenden Präsidenten abgegeben wurde, würde das bedeuten, dass bei allen anderen (sofern nicht alle ungültig sind) noch so viele Stimmen dazu kommen, dass sie zusammen plötzlich mehr Stimmen haben als Alexander Van der Bellen.
  • Umgekehrt könnte – wenn alle Wahlkarten-Stimmen auf Alexander Van der Bellen entfallen – dessen Anteil sich von 59,12% auf 92,66% erhöhen!

Extreme Werte (OHNE Wahlkarten!)

Wahlbeteiligung

Die höchste Wahlbeteiligung gab es in Buch, wo immerhin 62,92% aller Wahlberechtigten zur Urne schritten. Am geringsten war die Wahlbeteiligung in Lech, wo gerade einmal 18,58% die Wahl in einem der Wahllokale nutzten, um ihre Stimme abzugeben.
Auch in Höchst (35,98%) und Mittelberg (35,07%) war die Wahlbeteiligung sehr gering, in Blons (60%) und Doren (59,71%) war sie sehr hoch.

Ungültige Stimmen

Am meisten ungültige Stimmen gab es in Sibratsgfäll, wo ganze 5,2% aller abgegeben Stimmen fehlerhaft war – das sind immerhin 2,8% aller Wahlberechtigten aus Sibratsgfäll! Am zweithöchsten war dieser Wert in Fraxern (4,68%) gefolgt von Schnepfau (4,23%). Keine einzige ungültige Stimme gab es in Schröcken, in Raggal (0,31%) und Gaschurn (0,42%) lagen die ungültigen Stimmen ebenfalls auf sehr niedrigem Niveau.

Das bedeutet, dass in Sibratsgfäll 94,8% aller Stimmen gültig waren, in Schröcken 100%. Wenn wir die Werte umlegen auf die GESAMTzahl der Wahlberechtigten, dann gab es in Buch am meisten gültige Stimmen – dort wurden 61,86% aller möglichen Wahlberechtigten als gültige Wahlstimme gezählt. In Lech waren es gerade einmal 18,31%, da von den wenigen dort im Wahllokal abgegebenen Stimmen noch einmal 1,44% ungültig waren.

Nun zu den Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge:

Michael Brunner

Am meisten Stimmen erhielt Michael Brunner in Sonntag – dort waren es immerhin 6,85% der abgegebenen Stimmen. Auch in Schnifis (5,98%) und Ludesch (6,11%) war der Anteil von Brunner überdurchschnittlich hoch. Dafür gab es umgekehrt in Lech, Warth und Viktorsberg keine einzige Stimme für ihn.

Gerald Grosz

Gerald Grosz erhielt in jedem Ort zumindest einige Stimmen – am geringsten ward er Anteil in Lach, wo es gerade einmal 0,96% aller abgegeben Stimmen waren (das entspricht zwei Stimmen). Ebenfalls wenig waren es in Thüringerberg (1,29%) und Bezau (1,89%). Am meisten Stimmen erreichte der ehemalige BZÖ-Politiker in Schröcken, wo er es auf 12,68% brachte – gefolgt von St. Gerold (11,11%) und Lorüns (9,73%).

Walter Rosenkranz

Der Kandidat der FPÖ bekam am Dünserberg, in Vorarlbergs kleinster Gemeinde, was die EinwohnerInnen betrifft, ganze 36,73% aller abgegeben Stimmen. Im Silbertal waren es 29,38% und in Gaschurn 27,86%. Am wenigsten Stimmen gab es für Rosenkranz in Schröcken mit 5,63%, gefolgt von Lech (6,7%) und Damüls (7,44%).

Heinrich Staudinger

Der Schuhfabrikant aus dem Waldviertel erhielt gleich in neun der 96 Gemeinden keine einzige Stimme: Dünserberg, St. Gerold, Lorüns, Fontanella, Warth, Sibratsgfäll, Schröcken, Reuthe und Damüls.
Den höchsten Stimmenanteil konnte Staudinger in Sonntag einfahren, wo er es immerhin auf 5,65% aller abgegebenen Stimmen brachte. Auch in Bürserberg (5,05%) und Laterns (4,47%) lag der Anteil relativ hoch.

Alexander Van der Bellen

Am meisten Stimmen für den amtierenden Präsidenten Alexander van der Bellen gab es in den Wahllokalen von Lech. 81,82% der dort abgegebenen Stimmen entfielen auf ihn – das entspricht allerdings im Ort mit der bei weitem niedrigsten Wahlbeteiligung gerade einmal 15,2% aller möglichen Stimmen – das ist somit auch das schlechteste Ergebnis im Land für van der Bellen, wenn man es auf die Zahl der gesamten Wahlberechtigten rechnet.

An zweiter und dritter Stelle folgen Damüls (79,34%) und Fontanella (75,98%) – auf der anderen Seite gab es am wenigsten Stimmen für Van der Bellen in Gaschurn mit 44,07%, gefolgt von Silbertal (48,07%) und Ludesch (49,12%).

Tassilo Wallentin

In genau drei Gemeinden gab es keine Stimmenanteile für den Krone-Kolumnisten: in Viktorsberg, Düns und Dünserberg. Am meisten Stimmen erhielt Wallentin in Warth (7,84%), gefolgt von St. Anton (7,72%) und Bildstein (5,56%).

Dominik Wlazny

Dominik Wlazny konnte in Viktorsberg sein bestes Ergebnis erreichen – 13,48% aller dort abgegeben Stimmen entfielen auf ihn. Ebenfalls sehr gut abgeschnitten hat der Arzt und Musiker in Schnifis (12,62%) und Stallehr (12,07%). In Fontanella gab es mit 1,12% (das sind zwei Stimmen) das schlechteste Ergebnis für Wlazny – gefolgt von Dünserberg (2,04%) und Mellau (3,37%).

Weitere Details

Alexander Van der Bellen bekam in nur vier Gemeinden weniger als 50% der dort abgegebenen Stimmen: Neben Silbertal, Gaschurn und Ludesch (siehe oben) war das auch in Sonntag (48,07%) der Fall.

Auf der anderen Seite schaffte er es in KEINEM Ort, 50% oder mehr der möglichen Stimmen (also aller Wahlberechtigten) zu ergattern: Am besten war sein Ergebnis in Damüls, wo es immerhin 41,74% waren – danach folgt Buch mit 40,68% und Fontanella mit 39,88%.

Acht Mal gab es nur eine einzige Stimme für einen der Kandidaten in einer Gemeinde: Einmal schaffte das Wlazny in Dünserberg, in Fontanella, Schröcken und Möggers gab es jeweils eine Stimme für Wallentin und ganze vier Mal schaffte es Heinrich Staudinger auf gerade ein Stimme: in Schnepfau, Brand, Blons und Klösterle.

Absolut gesehen am meisten Wählerstimmen gab es logischerweise für ALLE Kandidaten in Dornbirn. In der Stadt, in der ein Achtel aller VorarlbergerInnen wohnt, fielen sogar auf Heinrich Staudinger 235 Stimmen. Van der Bellen erhielt dort 8.985 Stimmen – das sind 60,05% aller abgegebenen Stimmen, allerdings nur 26,39% aller Wahlberechtigten aus Dornbirn. In Dünserberg, der einwohnermäßig kleinsten Gemeinde des Landes bekam Van der Bellen gerade einmal 25 Stimmen, das sind 51,02% aller abgegebenen und 21,55% aller möglichen Stimmen.

Prozentuell den geringsten Unterschied zwischen Van der Bellen und Rosenkranz gab es in Dünserberg, wo der Vorsprung des Amtsinhabers nur 14,29% der abgegebenen Stimmen ausmachte. In Gaschurn (16,22%) und Silbertal (18,69%) war er ebenfalls eher gering. Am größten war er in Lach mit 75,12%, gefolgt von Damüls mit 71,9% und Fontanella (68,16%).

Der Unterschied zwischen Rosenkranz und Wlazny ist da schon interessanter: Es gab nämlich Gemeinden, da erhielt Wlazny MEHR Stimmen als Rosenkranz: In Warth waren es 3,92% mehr, in Schröcken 2,82% und auch in Viktorsberg waren es 0,71% mehr. Umgekehrt war der Vorsprung von Rosenkranz in Dünserberg ganze 34,69% groß, in Silbertal (24,93%) und St. Gerold (22,88%) war er ebenfalls groß.

Ganze 15-mal erhielt der Kandidat mit den viertmeisten Stimmen im Land Gerald Grosz mehr Stimmen als Dominik Wlazny, der an dritter Stelle landete: In St. Gerold waren es ganz 7,19% mehr, in Fontanella 6,15% mehr und in Schröcken 4,23%. Dazu gesellen sich noch Silbertal, Eichenberg, Mellau, Riefensberg, Sibratsgfäll, Bludesch, Bürserberg, Lorüns, Silbertal, Dünserberg, Laterns und Zwischenwasser.