Die Sache mit den Spitalszahlen

Am 1. November gab es laut den offiziellen AGES-Zahlen in Österreich 20 Menschen pro 100.000 EinwohnerInnen, die mit positivem Test im Spital in einem Normalbett lagen.

Am 2. November waren es nur mehr 15,1 pro 100.000 – das ist ein Rückgang von 24,5% innerhalb eines Tages! Wie ist so etwas möglich?

Ein Blick auf die Zahlen der einzelnen Bundesländer zeigt uns den Grund:

Wien hatte bis zum 31. Oktober (die Zahlen vom 1. November sind immer die vom Vortag) mit 25,8 Personen pro 100.000 den höchsten Wert – wie auch in den 12 Tagen davor. Am 2. November liegt die Bundeshauptstadt mit nur mehr 12,1 C19-PatientInnen plötzlich an drittletzter Stelle, nur Tirol und Vorarlberg haben noch weniger.
Der Grund dafür ist nicht eine Entlassungswelle, sondern die Tatsache, dass bis Ende Novermber seitens Wien auch jeder Long- oder Post-Covid-Fall )alle natürlich nicht mehr positiv getestet und daher auch nicht ansteckend) in Wien zu den positiv getesteten Fällen gezählt wurde. Nachdem diese abgezogen wurden, gab es eine Reduktion um 53% – das heißt, dass MEHR als die Hälfte der offiziellen C19-PatientInnen in Normalbetten in Wien in Wirklichkeit Long- oder Post-Covid-Fälle waren! Und zur Relation: diese ungefähr 13 Fälle pro 100.000 EW entsprechen 0,013% aller WienerInnen.

Ebenfalls interessant an der Grafik: in Vorarlberg gibt es 3,5 Mal WENIGER C19-PatientInnen im Spital als in NÖ oder im Burgenland. Denn seit Wien die Zahlen “bereinigt” hat, sind diese zwei Bundesländer WEIT vor allen anderen an der Spitze, wenn es um positiv Getestete im Normalbett geht. Selbst OÖ, wo es am drittmeisten PatientInnen gibt, hat um 1,5 Mal WENIGER Fälle als NÖ!
Da bleibt die Frage offen: werden auch dort die Long-Covid und Post-Covid-Fälle mitgezählt?