habe ich nicht wirklich relativierte Berichterstattung entdeckt kurz vor dem Zubettgehen: Das ist ein Beitrag des ORF Vorarlberg zu den Zulassungszahlen der E-Autos im ersten Halbjahr. Ich vermutete schon, dass da mehr dahinter steckt, als ich es gelesen habe. Aber wer wird denn gleich recherchieren oder größere Zusammenhänge suchen?
Mangels mehr Zeit nur ganz kurz eine Grafik dazu: DAS sind alle verfügbaren Zahlen zu den E-Autos im „Ländle“ seit 2019:

Erklärung dazu: Ganz unten steht jeweils das Jahr und die Veränderung ALLER Neuzulassungen zum Vorjahres-Halbjahr. Ist ja nicht ganz unwichtig, wie sich die Gesamtsituation verändert hat.
Die Säulen zeigen die absoluten Zahlen aller neu zugelassenen E-Autos. Die Prozentzahlen darüber zeigen die Veränderung zum Vorjahr. Wir sehen: Es gab seit 2019 immer ein Jahr mit Rückgang und darauf ein jahr mit Anstieg bei den Zahlen. Und wenn wir nun „nur“ die Jahre mit Zuwachs betrachten, dann können wir fest stellen: Er war noch nied kleiner als im laufenden Jahr. Allerdings war auch der Rückgang 2024 der stärkste bei allen Jahren mit Rückgang. Das ließe darauf schließen, dass es seit 2024 generell eher einen Rückgang gibt – oder?
Fazit
Eine Schlagzeile wie „Deutlich mehr Zulassungen bei E-Autos“ ist eine Schlagzeile ist eine Schlag-Zeile. Nicht mehr und nicht weniger. Ja, die Zulassungszahlen steigen weiter an über alle Jahre gesehen. Und nein, sie sind nicht besonders angestiegen zuletzt. Das war 2021 und 2023 ganz anders.
Und nur zur Klarstellung: Ich habe NICHTS gegen E-Autos, fahre selbst so ein Ding und lade dieses seit 2025 zu 90% mit Strom, der aus einer PV-Anlage am eigenen Hausdach kommt (die, wie Kritiker zurecht anmerken, nur durch Förderungen von unser aller Steuergeld zustande kam).
Ich glaube jedoch NICHT, dass die Streichung der Streichung der motorbezogenen Versicherungssteuer oder die Gerüchte, dass bald alle mit PV-Anlagen auch bei dem Strom, den sie selbst direkt nutzen, Netzgebühren zahlen müssen, dazu führen werden, dass die angebliche „steigende Beliebtheit“ dieser beiden Geschichten weiter anheben wird – im Gegenteil.
Ich bin auf jeden Fall überzeugt, dass ein Blick weg von „wie war es letztes Jahr“ auf ein größeres Ganzes oft helfen würde, Zusammenhänge besser zu erkennen.