Ein letzter Rückblick vor dem Zuwachs

Vorwort

Laut ORF und anderen Medien werden morgen vom BM für Gesundheit so viele Todesfälle aus dem Zeitraum bis Dezember 2021 nachgemeldet, dass das ca. 21% der bisherigen Todesfälle entspricht- Bevor dies passiert, hier noch einmal ein Rückblick auf zwei abgeschlossene und ein schon begonnenes drittes „Pandemiejahr“ (jeweils März bis Februar).

Die Kernwerte

Auch wenn ich immer mehr daran zweifle, dass irgendjemand in Österreich ernsthaft an einer objektiven, sachlich richtigen Darstellung der Zahlen interessiert ist, gab es für mich seit Beginn 5 Werte, die wichtig waren:

Die neuen Fälle pro 100.000 EW

Wie viele Menschen wurden – pro 100.000 EW und Woche – jeweils positiv getestet?

Sehr gut ist zu erkennen, dass es noch nie mehr neue positive Tests gab als in den wenigen Wochen des dritten Pandemiejahres. Ebenfalls gut zu erkennen: Die Zahlen sinken derzeit ab wie noch nie während der Pandemie.
Die Grafik rechts zeigt den Vergleich der drei Jahre: Obwohl das dritte Pandemiejahr erst SIEBEN WOCHEN alt ist, hatten wir schon fast drei Mal so viele positive Tests wie im gesamten ersten Jahr und mehr als halb so viele wie im zweiten Jahr – welches von März bis Februar dauerte und daher bereits die erste Welle der Omikron-Fälle beinhaltet!

Die Tests pro 100.000 EW

Wie viele Menschen wurden – pro 100.000 EW und Woche – jeweils getestet?

Wir sehen, dass zum Ende des Pandemiejahres 2 am meisten getestet wurde. Interessanterweise war das damals niemandem eine Bemerkung wie „natürlich steigt die Anzahl der Fälle, weil wir viel mehr testen“ wert. Auch bei den SchülerInnen wird immer ausgeblendet, dass die bis vor Ostern mindestens dreimal die Woche alle getestet wurden. JETZT, wo die Zahlen fast schon dramatisch sinken bei den positiv Getesteten, wird immer wieder darauf hingewiesen, dass ja nun „viel weniger getestet wird“. (Niemand erwähnt dabei, dass die Zahlen auch in den Ländern, die viel weniger testen und getestet haben ähnliche Wellenbewegungen durchliefen wie bei uns). Seit der letzten erfassten Woche sind die Zahlen erstmals niedriger als vor einem Jahr.
Die Grafik rechts zeigt den Vergleich der drei Jahre: Obwohl das dritte Pandemiejahr erst SIEBEN WOCHEN alt ist, hatten wir schon MEHR Tests wie im gesamten ersten Jahr. Im Jahres-Schnitt haben wir dieses dritte Pandemiejahr etwa 2.000 Tests pro Kalenderwoche und 100.000 EW WENIGER gemacht als im zweiten Jahr der Pandemie.

Die Hospitalisierten pro 100.000 EW

Wie viele Menschen wurden – pro 100.000 EW und Woche – im Normalbett in Spitälern als positiv Getestete stationär behandelt?

Wir erkennen, dass es im dritten Pandemiejahr – trotz VIEL mehr Fällen als je zuvor – WENIGER PatientInnen pro Woche und 100.000 EW gab als in den beiden Herbstwellen im Pandemiejahr 1 und 2. Es waren jedoch deutlich MEHR Fälle im Normalbett als in den ersten Wochen der beiden ersten Pandemiejahre. ALLERDINGS (siehe Grafik) sind derzeit (https://www.landeskrankenhaus.at/news/lagebericht-covid-19) maximal 20 Prozent aller PatientInnen in den Spitälern WEGEN Covid dort. Das bedeutet, dass die graue Linie weit unter denen der Vorjahre liegen würde, wenn ich das berücksichtige.
Die Grafik rechts zeigt den Vergleich der drei Jahre: Es fällt bereits auf, dass im Jahr 1 fast gleich viele PatientInnen im Spital waren pro 100.000 EW als im zweiten Jahr. Würden wir beim dritten Jahr die 80% abziehen, dann sind wir fast 50% UNTER dem Schnitt der anderen beiden Jahre für sieben Wochen, so liegen wir etwa 2,3 Mal höher.

Die IntensivpatientInnen pro 100.000 EW

Wie viele Menschen wurden – pro 100.000 EW und Woche – im Intensivbett in Spitälern als positiv Getestete stationär behandelt?

Überraschung: OBWOHL 80% der PatientInnen nicht WEGEN, sondern MIT Covid im Spital liegen, sind wir im Pandemiejahr 3 UNTER den Werten des ersten Jahres und WEIT entfernt vom vor einem Jahr!
Die Grafik rechts zeigt den Vergleich der drei Jahre: Anders als bei den Normalbetten gab es im zweiten Pandemiejahr deutlich MEHR C19-PatientInnen pro 100.000 EW. Das dritte Jahr liegt auch im Wochenschnitt UNTER dem des ersten Pandemiejahres und weit weg vom zweiten!

Die C19-Verstorbenen pro 100.000 EW

Wie viele Menschen verstarben– pro 100.000 EW und Woche und fielen damit unter die Definition: „In diese Statistik können Personen, die direkt an den Folgen der Viruserkrankung selbst oder „mit dem Virus“ (an einer potentiell anderen Todesursache) verstorben sind, fallen.“?

Vor der großen Nachmeldung von morgen, welche sich NICHT auf die Zahlen des laufenden Jahres auswirken dürfte, sieht es so aus, als wäre der Start ins dritte Pandemiejahr zwar der mit den meisten Todesfällen gewesen, jedoch sind wir jetzt schon unter den Kurven der beiden Vorjahreswochen.
Die Grafik rechts zeigt den Vergleich der drei Jahre: Hier ist ganz klar (vor der Nachmeldung!), dass das Jahr 1 deutlich dramatischer verlief als das zweite Pandemiejahr. Die derzeitigen Zahlen liegen eher beim Wochenschnitt des ersten Pandemiejahres, als dem des zweiten. Ich bin schon gespannt, wie das aussieht, wenn die „Nachmeldung“ dazu kommt!

Der Bundesländervergleich

Als zweites habe ich noch die Werte der einzelnen Bundesländer pro Jahr und 100.000 EW dargestellt neben den Österreich-Werten

Die neuen Fälle pro 100.000 EW

Wie viele Menschen wurden – pro 100.000 EW – jeweils positiv getestet?

Während im Pandemiejahr 1 und zwei vor allem Salzburg und Tirol, aber auch Vorarlbergüber dem Bundesschnitt lagen bei den positiven Tests, waren es im Jahr drei das Burgenland, NÖ und OÖ, die am meisten positive Tests pro 100.000 EW ablieferten.

Die Tests pro 100.000 EW

Wie viele Menschen wurden – pro 100.000 EW – jeweils getestet?

Die Top drei in Sachen Tests pro 100.000 EW waren das Burgenland, Vorarlberg und NÖ im ersten Pandemiejahr. Im zweiten Jahr übernahm Wien ganz klar die Rolle des „Test-Staatsmeisters“ vor Salzburg und NÖ. Im Jahr drei kam nach Wien und NÖ das Burgenland wieder aufs „Stockerl“ der Test-Zahlen.

Die Hospitalisierten pro 100.000 EW

Wie viele Menschen wurden – pro 100.000 EW – im Normalbett in Spitälern als positiv Getestete stationär behandelt?

Während im Pandemiejahr 1 OÖ, die Steiermark und Kärnten die meisten C19-PatientInnen pro 100.000 EW im Spital aufgenommen hatte, war es im zweiten Jahr Kärnten vor Wien und der Steiermark. Im laufenden dritten Jahr liegt das Burgenland vor Kärnten und der Steiermark. Vorarlberg war immer das Bundesland mit den wenigsten PatientInnen, nur im dritten Jahr liegt Salzburg noch niedriger.

Die IntensivpatientInnen pro 100.000 EW

Wie viele Menschen wurden – pro 100.000 EW – im Intensivbett in Spitälern als positiv Getestete stationär behandelt?

In den ersten beiden Jahren ist WIEN hier klar an erster Stelle, einmal vor Tirol und der Steiermark, dann vor NÖ und Tirol. Im dritten Jahr sind es die BurgenländerInnen, die am öftesten als C19-Patientinnen im Spital auf der Intensivstation liegen. Dann folgt Wien und am dritter Stelle Kärnten und die Steiermark.
Schlusslichter waren im ersten Pandemiejahr Kärnten, im zweiten Vorarlberg und im dritten Salzburg.

Die C19-Verstorbenen pro 100.000 EW

Wie viele Menschen verstarben– pro 100.000 EW und fielen damit unter die Definition: „In diese Statistik können Personen, die direkt an den Folgen der Viruserkrankung selbst oder „mit dem Virus“ (an einer potentiell anderen Todesursache) verstorben sind, fallen.“?

Vor der großen Nachmeldung von morgen, welche sich NICHT auf die Zahlen des laufenden Jahres auswirken dürfte, sieht es so aus: im ersten Pandemiejahr war die Steiermark ganz klar das Bundesland, das die meisten Todesfälle zu beklagen hatte, gefolgt von Kärnten und OÖ. Das zweite Pandemiejahr betraf vor allem Kärnten, Wien und die Steiermark und im laufenden dritten ist es die wieder die Steiermark vor OÖ und Wien.
Am wenigsten Todesfälle gab es laut heutigem Datenstand immer in Vorarlberg!

Die letzte Grafik zeigt uns noch, wie innerhalb der einzelnen Bundesländer (bzw. Österreich) die C19-Todesfälle bisher verteilt waren.
Gut zu erkennen: Im Burgenland verstarben nur etwa 50% aller Todesfälle im ersten Pandemiejahr, in Tirol waren es gut 65%. Diese Werte werden sich mit den Nachmeldungen sicherlich verändern!