Die Spitäler und die Tests

Wieder hat mich eine nächtliche Frage umgetrieben… ein schneller Rückblick auf die letzten 7 Tage noch, was die Situation auf den Intensivstationen und bei den Tests betrifft:

Die Intensivbetten

  • Die Auslastung auf gesamt Österreich bezogen hat sich ein wenig auf über 20% erhöht (+0,92% in 3 Tagen).
  • In drei Bundesländern ist sie gesunken: Salzburg (-0,74%), Steiermark (-1,12%) und Vorarlberg (-1,47%) – Vorarlberg ist damit als einziges Bundesland um eine “Warnstufe” nach unten gesunken.
  • Den höchsten Anstieg gab es im Burgenland mit +6,90% – trotzdem bleibt eine Auslastung von 12,07% der Bestwert in Österreich. Am schlechtesten in weiterhin OÖ mit 26,73%.
  • Neu eingezeichnet habe ich die Intensivbettenkapazität bezogen auf die EW. Die blaue Linie (Skala ist in dem Fall RECHTS abzulesen) zeigt, wie viele Menschen sich quasi ein Intensivbett teilen müssen. Am wenigsten Intensivbetten gibt es in Vorarlberg, wo 5.871 Menschen auf 1 ICU-Bett fallen.
    Am meisten gibt es derzeit in Kärnten mit 3.306 Menschen pro Intensivbett.

Die Tests der letzten 7 Tage

  • Wien macht am meisten Tests – aber stimmt das wirklich so? Eigentlich nicht, denn wenn wir berücksichtigen, dass die Menschen in Wien nur aus einem Grund öfter testen gehen als die anderen, dann sieht es anders aus: Während überall sonst in Österreich ein PCR-Test 72 Stunden gültig ist, so ist das in Wien nur 48 Stunden. Ich habe dieses “Drittel” farbig markiert und plötzlich ist der neue Spitzenreiter Kärnten vor Salzburg.
  • Aber auch Kärnten sieht seltsam aus, wenn wir uns den Vergleich zu vor vier Tagen ansehen: Sind es jetzt 52.799 Tests pro 100.000 EW in sieben Tagen, so waren es am 9.11. nur 7.693 Tests! Das bedeutet wohl, dass die Kärnter “zyklisch” melden, also immer wieder Tage zusammen melden oder große Nachmeldungen machen und nicht kontinuierlich gleich. Die einzige andere Erklärung wäre, dass die KärnterInnen immer an den gleichen Tagen oft und an anderen nicht so oft testen gehen.
  • In dieser Grafik sind noch zwei Informationen verpackt: Einerseits (orange Linie ganz unten) sehen wir, wie viele Tests von diesen Säulen schlussendlich positiv waren im Verlauf einer Woche – das entspricht genau der Inzidenz. Wir sehen, dass die Anzahl der Tests NICHT mit der Inzidenz zusammenhängt.
    Aber stimmt das wirklich? Lassen wir doch einmal Kärnten (Nachmeldungen) und Wien (ein Drittel mehr Tests wegen kürzerer Gültigkeit) außen vor, dann hat Salzburg am meisten Tests vor OÖ – die beiden haben auch die höchsten Inzidenzen. Die Ausnahme bildet eigentlich nur die Steiermark, die mit recht vielen Tests eine niedrigerer Inzidenz hat…
  • Die zweite Info betrifft die orange Linie, welche den Prozentwert der positiven Tests anzeigt. Hier stechen Wien (ein Drittel, siehe oben) und Kärnten (Nachmeldung, siehe oben) mit den niedrigsten Werten heraus, dann folgt die Steiermark.
    Am meisten positive unter den Getesteten gibt es demnach in Tirol, welches auch über die letzte Zeit hinweg die wenigsten Tests gemacht hat. Vielleicht wird dort mehr so getestet, dass der PCR für Symptomatische und Kontaktpersonen verwendet wird?
    Mit dem Burgenland, NÖ und Vorarlberg haben auch die anderen drei Lände rmit weniger als 20.000 Tests pro 100.000 Ew in einer Woche hoher Positiven-Raten…