UPDATE – Der Februar 2025 in Zahlen

Wer bei mir öfter mitliest, weiß, wie ich „meine 16 Wetterstationen“ ausgewählt habe aus allen bei der geosphere austria (vormals ZAMG) verfügbaren: Ich habe zuerst alle ausgeschlossen, die keine aktuellen Daten mehr liefern, weil sie sonst nicht vergleichbar sind mit den historischen Daten. Dann habe ich die Stationen nach Messbeginn gereiht und – möglichst über ganz Österreich verteilt – die ausgesucht, die schon am längsten Daten liefern. Wenn es dann welche gab, die recht nahe beieinander lagen im gleichen Bundesland, habe ich die „ältere“ davon ausgewählt.

Heute geht es um die Februarwerte, auch wenn da noch bei manchen die Zahlen für den 27. und/oder 28. Februar fehlen. Wie sah es aus in Sachen Niederschläge, Maximal- und Minimaltemperaturen in ganz Österreich?

Zwettl

Ich beschränke mich heute darauf, die Monatsmittel aller Stationen in den historischen Kontext zu setzen. Das sieht im Detail dann so aus:

In Zwettl war der Februar 2025 der 43-wärmste beim Temperaturmaximum aus 88 Jahren. Mittelmäßiger geht es also gar nicht wirklich. Wir sehen auch, dass seit September 2024 au0er dem Oktober (Platz 15) und Jänner (Platz 18) kein Monat unter den 20 wärmsten der letzten 88 Jahre lag. Ob das schon ein Trend ist oder nur eine Abweichung, kann ich nicht sagen.

Bei den MINIMA, also den Tagestiefstwerten sieht es anders aus: Der Februar war einer der kühlsten 20 Monate der letzten 88 Jahre. Im Gegensatz zu den Maxima gab es hier im Herbst mehrheitlich sehr warme Monate außer dem November. Fakt ist, dass der Februar 2025 bei den Minimaltemperaturen der kälteste der letzten 11 Jahre war.

Beim Niederschlag waren die letzten vier Monate in Zwettl EXTREM: Es gab – bis auf den Dezember – immer Werte, die unter den trockensten 7 der letzten 90 Jahre (hier gibt es Daten aus 90 Jahren) lagen! Da wird auch ein leicht unterdurchschnittlicher Oktober und der nasseste September seit messbeginn nicht ausreichen nach dem zehnt-nassesten August der Messgeschichte, um das aufzufangen.

Fazit für Zwettl: Der Februar 2025 war in Sachen Temperaturen Mittelmaß bei den Tageshöchstwerten und eher kühl bei den Tagesminima. Beim Niederschlag war es – wie schon in den Monaten davor – SEHR trocken.

Wörterberg

In Wörterberg liegen die Tageshöchstwerte für Februar auf Platz 51 von 82 Jahren – ein kühler Februar geht demnach hier zu Ende nach zwei eher warmen Monaten (Dez und Jan). Nur im Jahr 2018 war es im Februar in den letzten elf Jahren noch kühler.

Bei den Minimaltemperaturen lag der Februar im oberen Mittelfeld der letzten 82 Jahre. Der Jänner war eher warm, der Dezember ebenfalls, dafür war dort der November sehr kühl.

In Sachen Niederschlag gibt es 87 Jahre an Messgeschichte aus Wörterberg an der steirisch-burgensländischen Grenze. Nach einem extrem trockenen November und Dezember waren die Monate Jänner und Februar zwar auch trocken, aber nur mehr auf Platz 29 und 30 in der jeweiligen Messreihe.

Fazit Wörterberg: Auch hier war der Februar ein durchaus kühler, der im Mittelfeld der 82 Jahre Messgeschichte liegt. Und genauso wie in Zwettl ist Niederschlag erwünscht nach drei trockenen Monaten, auch wenn es hier zuletzt nicht ganz so schlimm war wie weiter im Norden.

Wien

Kommen wir zur Bundeshauptstadt, die in den nächsten Tagen bei den „Wettermeldungen“ sicher wieder als Zentrum des Landes genommen werden wird:

Im Bereich der Tageshöchstwerte war der Februar der zweitkühlste seit 2015. Platz 51 von 130 Jahren ist zwar immer noch wärmer als die Hälfte der Messgeschichte, aber eben deutlich weniger als wir es zuletzt gewohnt waren.

Bei den Tiefstwerten liegt der Februar verglichen mit den letzten 11 Jahren zwar ebenfalls auf Platz 2, allerdings ist er als 67. unter 130 bereits knapp in der kühleren Hälfte angesiedelt.

Beim Niederschlag ist es in Wien ähnlich wie in Zwettl: Aus 131 Jahren Messgeschichte stechen drei der letzten vier Monate STARK hervor, weil sie zu den jeweils acht trockensten gehörten. Der Februar 2025 war nach 2003 sogar der zweittrockenste seit 1895, wobei der Februar generell der Monat ist, in dem es in Wien am wenigsten regnet.

Fazit Wien: Ein im Vergleich mit den letzten 130 Jahren durchschnittlich kühler Februar mit einem „Warnsignal“ in Sachen Trockenheit wegen drei sehr trockenen Monaten geht zu Ende.

Sonnblick

Auch am Sonnblick in über 3.000 Metern gibt es 130 Jahre Messgeschichte. Hier war der Februar als 12. aus 130 deutlich wärmer als im östlichen Flachland.

Bei den Tagestiefstwerten war der Februar sogar unter den zehn wärmsten der Messgeschichte.

Nach einem sehr feuchten (Platz 2 der Messgeschichte) September ging es unterschiedlich weiter am Sonnblick: Auffallend niederschlagsarm waren der November (Platz 16) und der Februar (Platz 8). Sehr viel Schnee gibt es derzeit wohl nirgends, nicht einmal ganz weit oben im Hochgebirge, das zeigt auch die folgende Grafik mit den Niederschlägen im Winter seit 1895: 2025 ist der bisher trockenste Winter seit 1997 – allerdings ist am Sonnblick die niederschlagsreichste Zeit des Jahres der April und Mai.

Fazit Sonnblick: Deutlich wärmer als im Flachland war es im Hochgebirge in Salzburg und auch hier war es viel zu trocken im Februar.

Salzburg

Am Salzburger Flughafen gab es bei 127 Jahren an Messdaten bisher 35 Mal wärmere Februare als den von 2025. Damit ist der Februar 2025 der drittkühlste seit 2015.

In Sachen Tiefstwerte ist der Vergleich noch etwas „kühler“ ausgefallen mit Platz 49 unter 127 Jahren. Auch hier gab es nur zweimal in den letzten 11 Jahren einen Februar, der noch kühler war.

Keine Daten für Niederschläge am Salzburger Flughafen gibt es von Juni 2018 bis März 2021. Trotzdem gibt es 126 Jahre mit Aufzeichnungen und der Februar 2025 liegt auf Platz 20 in Sachen Trockenheit. Im Jänner und November war es noch trockener.

Fazit Salzburg: Es war auch hier kein „auffallender“ Monat in Sachen Temperaturen, allerdings war es deutlich zu trocken und Niederschlag wäre derzeit sehr gefragt!

Reichenau an der Rax

Wir wandern wieder weiter in den Osten:

In Reichenau an der Rax gibt es 83 Jahre an Messdaten. Mit Platz 39 liegt der Februar auch hier ziemlich genau im Mittelfeld bei den Tageshöchstwerten.

Nur einen Platz weiter vorne liegen die Minimalwerte: Platz 38 unter 83 ist auch hier Mittelfeld.

Nur einmal war es in den letzten 122 Jahren trockener im Februar in Reichenau als 2025 – wie auch in den meisten anderen Messstationen bisher ist das nach dem November und dem Jänner der dritte sehr trockene Monat in den letzten vier Monaten.

Fazit Reichenau: Wie fast überall: Temperaturen unauffällig, Trockenheit sehr ausffällig!

Rauris

Rauris fällt aus dem Rahmen – es war allerdings in der Nähe des Sonnblick zu erwarten, dass die Temperaturen weniger „durchschnittlich“ waren. Dass es allerdings für einen Top 10 Platz der letzten 88 Jahre reicht, hätte ich nicht erwartet. Da Rauris auf etwa 1.000 Metern liegt, gehe ich davon aus, dass es dort sonniger war als vielerorts im Flachland, wo wohl Hochnebel für kühlere Temperaturen sorgte.

Diese Annahme wird auch durch etwas kühlere Tagestiefstwerte bestätigt, weil ohne Hochnebel die Abstrahlung stärker ist und es dadurch etwas kühler wird als unter Wolken oder einer Nebeldecke. Trotzdem war der Februar 2025 auf Platz 15 unter 88 Jahren zu finden.

In Sachen Niederschlag gibt es bereits 100 Jahre mit Messdaten aus Rauris. Das bedeutet, dass zwar der November unter den trockensten zehn Monaten lag in der Messgeschichte, der Januar und der Februar aber „nur“ um Platz 20 herum lagen. Trotzdem ist auch das auffällig.

Fazit Rauris: Zu trocken und eher sehr warm war der Februar 2025 in dem Alpental nördlich des Sonnblicks in Salzburg.

Langen am Arlberg

Die Daten aus Langen unterliegen Einschränkungen, weil dort seit 2008 eine andere Station die Temperaturdaten liefert – die Niederschlagswerte sind weiterhin von der gleichen Mess-Station.
Das Bild ist trotzdem ähnlich wie in Rauris, das ebenfalls in mittlerer Höhe liegende Dorf am Fuße des Arlbergs hatte einen recht warmen Februar.

In Sachen Minimaltemperaturen reichte es in Langen sogar für einen Temperaturrekord. Noch nie in den letzten 72 Jahren war es laut der (beschränkt gültigen) Messdaten in der Nacht im Februar wärmer in Langen als im Jahr 2025.

Von 127 Jahren mit Messdaten gab es nur 7, in denen im Februar in Langen am Arlberg weniger Schnee fiel als 2025. Das ist also auch hier ähnlich wie in den anderen Stationen – allerdings waren die Monate davor hier nicht so trocken, der Dezember sogar sehr feucht.

Fazit: In Langen war es ebenfalls viel zu trocken und – mit Einschränkungen, da die Mess-Station 2008 aufgelassen wurde bei den Temperaturen und nun eine andere die Daten liefert – sehr warm.

Lienz

Auch Lienz liegt inneralpin und etwas höher als viele anderen Stationen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass der Februar hier wärmer war als im Flachland. Mit Platz 28 von 84 Jahren liegt er genau noch im ersten Drittel der Februarmonate. Er folgt hier zudem auf einen SEHR warmen Jänner.

Ähnlich wie in Langen waren vor allem die Februarnächte wärmer als üblich. Platz 8 unter 84 Jahren ist wärmer als die Monate davor.

Dafür war es offensichtlich südlich der Alpen nicht so trocken wie anderswo. Platz 66 unter 111 Jahren liegt knapp hinter dem Mittel aller vorhandenen Messjahre. Auch der Jänner war hier nicht so trocken wie anderswo.

Fazit Lienz: Es war im Süden der Alpen deutlich wärmer als im Norden – dafür aber nicht so trocken.

Kremsmünster

In Kremsmünster nahe Linz war es wieder um einiges kühler. Platz 37 unter 130 Jahren Messgeschichte liegt zwar noch im oberen Drittel, aber eher im hinteren Bereich desselben.

Die Nächte hingegen waren offensichtlich kühler. Platz 52 ist schon eher im Mittelfeld der letzten 130 Jahre angesiedelt.

Dafür war es in Kremsmünster noch nie im Februar seit 1895 trockener als 2025. Und auch der November und Jänner waren auffallend trocken.

Fazit Kremsmünster: Nichts Auffälliges bei den Temperaturen (was auch schon wieder auffällt in Zeiten der steigenden Temperaturen) und auch hier gab es in drei der vier letzten Monate sehr wenig Niederschlag.

Innsbruck

In Innsbruck war der Februar einer der fünf wärmsten der 127 Jahre, in denen es Messdaten gibt. Amit ist das Jahr 2025 in Tirols Landeshauptstadt bisher DEUTLICH zu warm gewesen bei den Tageshöchstwerten!

Etwas weniger schlimm waren die Tagestiefstwerte, auch wenn hier die letzten drei Monate alle zwischen Platz 12 und 19 lagen in der Alpenstadt.

Bei 131 Jahren an Messgeschichte liegt der Februar zwar an 19. Stelle, das ist aber dank einem recht feuchten Jänner und auch Dezember weniger dramatisch als in anderen Landesteilen Österreichs.

Fazit Innsbruck: Es war recht warm im Februar (und auch schon im Jänner) und der Februar war sehr trocken, allerdings war es davor nicht so trocken wie weiter im Osten des Landes.

Freistadt

In Freistadt gibt es 88 Jahre an Messdaten bei den Temperaturen. Der Februar 2025 liegt mit Platz 28 gerade noch im oberen Drittel.

Nachts war es auch hier – wie oft im Osten Österreichs – deutlich kühler. Platz 43 von 88 ist ziemlich genau in der Mitte aller bisherigen Messjahre.

Nur einmal war es in Freistadt im Februar trockener in den letzten 130 Jahren als im Jahr 2025. Und da die vier Monate davor hier immer ca. auf Platz 30-50 lagen – also in der trockeneren Hälfte aller Jahre – wird wohl auch in Freistadt der eine oder andere Landwirt dringend auf Regen warten.

Bruck an der Mur

Platz 34 unter 88 Jahren in Sachen Tageshöchstwerte ist sehr unauffällig an der Station in Bruck an der Mur in der Obersteiermark.

Nachts war es offensichtlich etwas wärmer, Platz 17 liegt fast gleichauf mit dem Jänner 2025.

Nach einem sehr trockenen November (Platz 4 unter 128 Jahren) und einem ebenfalls eher trockenen Jänner reiht sich auch hier mit Platz 116 – also dem 12.-tockensten Februar der Messgeschichte – ein weiterer trockener Monat in die Daten ein.

Fazit Bruck/Mur: Eher warme Nächte und vollkommen durchschnittliche Tage in Sachen Temperatur gab es in der Obersteiermark. Auch hier war es im Februar deutlich zu trocken.

Bad Gleichenberg

Die Tage in Bad Gleichenberg mit 81 Jahren Messgeschichte waren unterdurchschnittlich warm im Februar 2025.

Auch die Nächte waren unauffällig und lagen knapp über dem Mittel aller Jahre.

Überraschend sind die Werte bei den Niederschlägen: Die waren nämlich im Februar vollkommen durchschnittlich nach drei eher trockenen Monaten.

Fazit Bad Gleichenberg: Gehen sie weiter, es gibt nichts zu sehen – alles liegt innerhalb des Durchschnittsbereichs in der Ecke Österreich-Ungarn-Slowenien!

Bad Bleiberg

Tage: wie in Bad Gleichenberg eher unterdurchschnittlich warm.

Die Nächte waren am Anfang des zweiten Viertels aller 82 Messjahre angesiedelt. Also auch nichts Auffallendes!

Auch bei den Niederschlägen gibt es keine Schlagzeilen aus Bad Bleiberg. Nach einem trockenen November und einem eher feuchten Jänner liegen wir hier im Februar genau im Mittel der letzten 123 Jahre.

Fazit Bad Bleiberg: Es gibt hier keinerlei Auffälligkeiten – außer, die Tatsache, dass es eben keine Auffälligkeiten gibt zählt heute schon als eine ebensolche.

Feldkirch

Heute folgt die westlichste Stadt Österreichs, die sonst oft als erste von mir verwendet wird, einmal ganz am Schluss:

Nach einem warmen Jänner war der Februar mit Platz 29 von 88 Jahren unauffällig bei den Tagesmaxima.

Auch die Tagesminima zeigen dasselbe Bild: Platz 27 von 89 ist nichts Besonderes.

Und auch wenn der Februar auch im Westen Österreichs außergewöhnlich trocken war: Da die Vormonate hier eher „normal“ waren, fällt dieser eine trockene Monat hier noch nicht wirklich ins Gewicht. In dieser Grafik gut zu erkennen ist übrigens der extrem trockene Sommer von 2018, wo es vier monate hindurch drei Mal zu einem „Top-Zehn-Platz“reichte in Sachen Trockenheit.

Fazit Feldkirch: Der Februar war zwar sehr trocken, allerdings war es davor „normal“ in Sachen Niederschläge. Temperaturmäßig fällt nichts auf.

FAZIT

Eines muss ich im Fazit als erstes anführen: Der Februar 2024 war an ALLEN Mess-Stationen in Österreich um MEHRERE GRADE wärmer als der von 2025. In Innsbruck, Langen am Arlberg und am Sonnblick waren es zwar nur etwa 1,5 Grad, die der Februar 2024 bei den Höchstwerten wäremer war, in Wörterberg jedoch waren es 8,7 Grad weniger! Im Schnitt war der Februar 2025 fast genau 5 Grad kälter als der Rekordmonat des letzten Jahres.

Das zweite, was auffällt und sicher (vielleicht als einziges?) thematisiert werden wird: Es war – mit Ausnahme des äußersten Süden des Landes – überall extrem trocken im Februar. Und meist ist das bereits der dritte Monat in Folge, in dem es sehr trocken war. Das bedeutet einerseits nichts Gutes für die Gletscher, die kaum Schneedecken auf sich liegen haben und andererseits stehen wohl in der Landwirtschaft die Zeichen auf „Alarm“, wenn da nicht in den nächsten Wochen und Monaten noch viel Nass dazu kommt.

Was ich mir fast sicher bin: Dass der Februar in Sachen Temperaturen absolut durchscnittlich in der Messgeschichte und damit im Vergleich der letzten 10 bis 20 Jahre deutlich kühler war, wird wohl kaum thematisiert werden. Zu wenig Alarmstimmung, denke ich mir. Eine Ausnahme bilden hier nur die höheren und mittleren Gebirgslagen, da war es auch recht warm.