Staatskassa-Nachtrag

Heute Abend bin ich dazu gekommen, mir die ganze Tabelle anzuschauen, beid er ich mich zuerst auf die Ausgaben konzentriert habe. Weiter oben ging es um Einnahmen – die möchte ich euch auch nicht vorenthalten. Wieder sind die Daten für 1995, 2000, und ab 2005 jährlich vorhanden.

1995 und 2000 lagen die Staatseinnahmen in diesem Bereich unter 10 Milliarden Euro. 2005 waren die Eingänge schon mehr als 10 Milliarden und stiegen danach bis 2020 jedes Jahr zwischen 1,5 und 6% an. Nach einem Einbruch im Jahr 2020 (fast -5%) ging es danach extrem steil aufwärts bis 2023. Erst 2024 sank der Anstieg wieder auf „nur“ 4% ab.

Bei den Produktions- und Importabgaben gibt es sowohl Einnahmen als auch Ausgaben – daher habe ich beide Tabellen nebeneinandergestellt.
Während es nie mehr als knapp über 2 Milliarden an Ausgaben gab in diesem Bereich, liegen die Einnahmen 2024 bei über 65 Milliarden. Und während die Einnahmen bis auf 2020 immer zwischen 1,2% und 9,2% stiegen, schwankten – neben dem Ausreißer von 2008 (fast +25%) die Ausgaben zwischen 1,2% und 12,1% – im Jahr 2017 gab es einen Rückgang bei den Ausgaben.
Wir halten fest: Bei den Produktions- und Importabgaben gibt es jedes Jahr ein sattes Plus für den Staat.

Auch bei der Kategorie „Vermögenseinkommen“ gibt es Einnahmen und Ausgaben für alle Jahre. Hier liegen die Ausgaben immer über den Einnahmen. Der starke Anstieg im Jahr 2023 ist hier sowohl beim Plus als auch beim Minus zu sehen. Im Vergleich zur vorigen Kategorie machen die Summen hier aber deutlich weniger aus.
Fazit: Was auch immer die „Vermögenseinkommen“ sind: Sie kosten mehr, als sie einbringen.

Bei den „Subeventionen“ gibt es interessanterweise auch staatliche Einnahmen, allerdings nur in den Jahren 2020, 2021 und minimal auch 2022. Und mit ca. 100, 20 bzw. 6 Millionen sind das fast „peanuts“ im Vergleich zu den ausgegebenen 20, 18 und 12 Milliarden in den gleichen Jahren.
Fazit: Subventionen sind teuer und sind 2020, 2021 und 2022 ausgeufert.

Bei den „Einkommens- und Vermögenssteuern“ sieht die Sache anders aus: Sie kosten zwar auch einige Millionen im Jahr (bis zu 180 im Jahr 2020), bringen aber viel mehr ein und sind nur in den Jahren 2009, 2016 und 2020 rückläufig gewesen. Im Jahr 2024 kamen dadurch fast 70 Milliarden Euro in die Staatskasse. Da sind die 140 Millionen an Kosten gerade einmal 0,2% dessen, was hereinkommt.
Fazit: Die Einnahmen bei „Einkommens- und Vermögenssteuer“ sind ein wichtiger Posten für den Staat und bringen jedes Jahr viel Geld.

Beim „Vermögenstransfer“ sieht es wieder umgekehrt aus: Maximal 1,7 Milliarden an Einnahmen (2009 und 2023) stehen Ausgaben von mehr als 6 Milliarden (2009 und 2024) gegenüber.
Fazit: Was auch immer hier gemeint ist, es ist etwas, bei dem die Staatskasse belastet wird – mit Milliardenbeträgen.

Wir haben oben schon gesehen, dass ein „Tranfer“ eher etwas ist, das sich negativ auswirkt auf den Staatshaushalt. Das ist auch bei den „sonstigen laufenden Transfers“ so. Maximal knapp 5 Milliarden an Einnahmen stehen bis zu 18 Milliarden an Ausgaben gegenüber – beides im Jahr 2022.
Fazit: Transfers müssen etwas sein, das den Staat geld kostet… 😉

Letzter Punkt: Die Sozialbeiträge bzw. -leistungen: Waren die Einnahmen 1995 noch bei knapp unter 30 Milliarden, so sind sie bis 2024 auf knapp 80 Milliarden gestiegen. Leider reichte das früher und auch heute nicht, um alleine die „Monetären Sozialleistungen“ also Gelder, die ausgezahlt werden, zu ersetzen. Rechnen wir noch die Kosten für Soziale Sachleistungen dazu, dann klafft hier ein noch größeres Loch im Staatsbudget.
Was bei den Ainnahen auffällt, ist, dass diese in den letzten 4 Jahren deutlich stärker angestiegen sind als vor 2020. 2024 waren es zB um 8% mehr – trotzdem ist das weniger als der Anstieg bei den Ausgaben in diesem Bereich.
Fazit: Der Sozialbereich ist ein Ausgabenposten.

Fazit

Wie wir oben sehen können, stammen fast 60% der Staatseinnahmen von Einkommens-, Vermögenssteuern und Sozialabgaben. Ein gutes weiteres Drittel stammt aus Produktionserlösen und Produktions- und Impostabgaben.

Von diesen vier Bereichen ist der Sozialbereich der, in dem es jedes Jahr ein Defizit gibt.

Bei den Ausgaben gehen fast 45% in den Sozialbereich, davon ca. ein Fünftel als Sachleistungen. Etwa 20% des Staatshaushaltes sind „Arbeitnehmerentgelte“, also Löhne, nehme ich an. Ein sehr großer Posten waren 2024 auch die „Vorleistungen“ – keine Ahnung, was darunter alles gebucht wird. Subventionen und Bruttoinvestitionen machen auch etwa 10% der Ausgaben aus. Dann gibt es noch die „laufenden sonstigen Transfers“, die mehr als 5% der Staatsausgaben ausmachen. Alle anderen bereiche machen jeweils weniger als 4% aus. Wobei diese Bereiche immer noch zusammen fast 26 Milliarden an Ausgaben ausmachen!
Wenn ich mir Bereiche aussuchen dürfte, über die ich gerne mehr Informationen hätte, dann wären das alle „Transfers“ und auch die Vorleistungen. Das waren 2024 zusammen alleine fast 60 Milliarden Euro!