#607 – Nicht jede Rechnung geht auf

Aus sechs mach acht

Gestern habe ich ausführlich die Inzidenzen erklärt… ich habe ja schon angedeutet, dass es – the same procedure as every Tuesday – heute unsicher ist, was passiert. Und BINGO – mit einem Anstieg habe ich gerechnet – dass es jedoch gleich 517 an einem Tag sind, ist doch krass. Es gab seit Pandemiebeginn nur drei Tage mit mehr neuen Positiven an einem Tag – alle waren zwischen dem 5. und dem 12. November 2020 – also praktisch fast genau vor einem Jahr.

Womit habe ich ebenfalls nicht gerechnet? Die WIENERInnen sind NICHT mehr die „Führenden“ in der Auslastungs-Rate der Intensivbetten: OÖ und NÖ haben jetzt als einzige über 20% und nur mehr das Burgenland liegt (in dem Fall sogar klar) unter 10%.

Auch – teilweise – überraschend: Nicht mehr Tirol testet am wenigsten, sondern Kärnten. Laut AGES waren es pro 100.000 EW „nur“ mehr 7.693 Tests. Das ist fast acht Mal weniger als es beim Spitzenreiter ist der Fall ist: In Wien– für mich nicht überraschend, schon alleine, weil die Tests dort weniger lang gültig sind – werden theoretisch fast 60% der Bevölkerung einmal getestet pro Woche.

Das überraschendste Ergebnis für mich kam heute aus den Krankenhäusern: Dort waren gestern von insgesamt 61 PatientInnen 23 Vollgeimpfte. Heute sind nun 7 PatientInnen entlassen worden und 6 neue kamen dazu, darum sind es nun 60.
Wer kann mir die Rechnung erklären, die dazu führen kann, dass nun 8 (ACHT!) Vollgeimpfte mehr dort liegen?

Meine Standard-Erinnerung: BITTE bleiben wir alle respektvoll – keine parteipolitischen Aussagen, keine Diffamierungen, kein Lagerdenken, kein „aber die anderen machen das auch“, keine (Ab-)Wertungen und bitte auch keine Video-Links und Texte mit roten Rufzeichen bei mir – ich werde Kommentare zulassen, allerdings nur durch Freigabe meinerseits und für Leute, die ich schon freigegeben habe (spätere Rücknahme der Freigabe bei Respektlosigkeit nicht ausgeschlossen).

Danke!

Positive News des Tages

Good news 1: Heute gab es keinen Todesfall einer Person in Vorarlberg, die zuletzt positiv auf C19 getestet worden ist.

Good news 2: Ich bleibe hartnäckig dabei: Eine Trendumkehr WIRD komme. Sie ist für morgen vielleicht sogar wahrscheinlicher als für heute, weil erstens mehr Fälle herausfallen und zweitens der „shocking Tuesday“ schon vorbei ist. Außerdem muss es ja so sein, denn sonst müssten die Zahlen unaufhörlich weiter steigen. Auch die Tatsache, dass ALLE Wellen bisher ungefähr 8 bis 10 Wochen „lang“ waren vom Beginn bis zum Abfall auf etwa das Niveau vom Beginn, lässt mich dies vermuten. Unsere jetzige Welle dauert inzwischen schon fast 4 Wochen…

Good news 2: Die Gesamtzahl der PatientInnen im Spital ist leicht gesunken – bei steigendem Anteil an Geimpften.

Bei den Intensivbetten liegen wir jetzt mit 16,17% immer noch klar unter der 20%-Marke. Letztes Jahr um diese Zeit hatten wir fast drei Mal so viele C19-PatientInnen auf den Intensivstationen liegen.

Good news 3: Das Großwalsertal hat zwar heute wie alle Regionen und Bezirke steigende Zahlen, ist aber die einzige Region, die immer noch hellrot leuchtet auf der Regionen-Karte. Wahrscheinlich schauen aber auch dort alle Touristiker mit Sorgenfalten auf die eigentlich vor Monaten für nicht mehr wichtig erklärten Inzidenzen. Im Montafon etwa fehlt noch ein neuer Fall mehr in sieben Tagen und die 800er-Marke ist überschritten. Zum Vergleich: Im Frühjahr noch wurden im Bregenzerwald bei Inzidenz von 375 bis maximal 539 Ausreisetests gemacht und einzelne Gemeinden hatten sogar Maskenpflicht im Freien…

Good news 4: Fast 3,5 Mal so viele C19-PatientInnen in Normalbetten gab es letztes Jahr am gleichen Tag!

Good news 5: Und auch bei dieser Grafik sind wir 2021 besser dran als letztes Jahr: Es gibt deutlich weniger Hospitalisierte unter allen Positiven – das kann zwei Gründe haben: Erstens sind die Positiven insgesamt deutlich jünger und zweitens hilft bei den Älteren hoffentlich die Impfung. „Wissen“ können wir das nicht genau, dazu bräuchten wir genaue Altersangaben samt Impfstatus und Geschlecht zu allen Getesteten, Positiven, Hospitalisierten, IntensivpatientInnen und Todesfällen.

Good news 6: Auch der Anteil der IntensivpatientInnen unter allen Positiven ist gesunken im Vergleich zum Vorjahr.

Good news 7: In 21 (-1) Gemeinden sinken derzeit die Zahlen – danke fürs Verständnis, dass ich diese nicht alle anführe – sie sind hier mit Grüntönen auf der Karte zu sehen. Am meisten Rückgang (prozentuell) gibt es in Fontanella mit -50%.

Good news 8: Es sind noch 4(-1) Gemeinden, die keinen einzigen Fall im Ort haben: Damüls, Dünserberg, Schröcken und Warth.

Good news 9: Und das Dreiergespann ist noch da: Diese drei Orte haben bereits seit mindestens 138 Tagen keinen positiven Fall mehr beheimatet: Dünserberg (333), Warth (199) und Schröcken (138).

Noch ein paar Zahlen:

+ 7,29% aller Gemeinden in Vorarlberg haben eine Inzidenz von Null.

+ 7,29% aller Orte in Vorarlberg haben eine Inzidenz unter 50.

+ Der Bezirk Bludenz hat eine Inzidenz von  537,03 (+71,19) – das entspricht  347 Fällen in den letzten sieben Tagen. Morgen fallen 44 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Dornbirn hat eine Inzidenz von  465,66 (+38,53) – das entspricht  423 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 48 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Feldkirch hat eine Inzidenz von  681,03 (+63,82) – das entspricht  747 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 86 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Bregenz hat eine Inzidenz von  680,06 (+85,28) – das entspricht  925 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 116 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Heute sind es 3.848 Menschen, die sich in Vorarlberg nach einem positiven C19-Test in Absonderung befinden. 633 (16,5%) davon sind theoretisch schon länger als 10 Tage in Isolation!

Die Fakten aus Vorarlberg:

– Testanzahl heute:1.218 PCR-Tests bzw. 5.641 Tests (ohne Wohnzimmer- und Schultests).

– Neue aktiv Positive: 517, das sind im Vergleich zu gestern +249 und im Vergleich zum 7-Tages-Schnitt +157.

– Neue Genesene: 260, das ist eine Veränderung um +74 im Vergleich zu gestern und +120 im Vergleich zum Wochenschnitt.

– Abgesonderte gesamt: 3.848 laut Land, das sind +257 seit gestern. (AGES-Zahl von gestern: 3.568)

– Es liegen heute 49 (-4) Personen in einem Normalbett und 11 (+3) Personen auf der Intensivstation.

–    0,96 % der – oder eine(r) von  104 – in Vorarlberg lebenden Menschen sind derzeit in Absonderung

Für die Tagesupdates bleibt’s bei Gadsenkinder-Bildern.

13 thoughts on “#607 – Nicht jede Rechnung geht auf

  1. Einmal mehr ein Danke von mir!
    Mich würde auch interessieren (aber dazu gibt es vermutlich keine Zahlen), ob sich denn bereits genesene nocheinmal angesteckt haben.

  2. Vielleicht hat ein Teil der Vollgeimpften die magische 14 Tage Grenzen durchbrochen – dann würde das gehen, oder hab ich da einen Denkfehler?

    1. Nein, kann schon sein, aber alleine die tatsache, dass nur sechs aufgenommen wurden und 8 “neue” Geimpfte da sind, würde heißen, dass gestern nur Geimpfte ins Spital kamen… das kann ich nicht glauben…

  3. Vielleicht wurden die 14 Tage nach Zweitimpfung erst während des Krankenhausaufenthaltes erreicht. Aber derselbe Umstand 8x finde ich viel. 🧐
    Fehlerhafte Erstanamnese und spätere Korrektur?

    1. Da hatte, jemand die gleiche Idee wie ich 😉
      Muss es wirklich 8 Mal passieren? Reicht nicht rein rechnerisch zweimal? Auch wenn dann natürlich 100 % der 6 neuen Fälle komplett geimpft sein müssten – was vermutlich auch recht unwahrscheinlich ist…

  4. Ooops… ach so, es sind ja 31 Vollgeimpfte insgesamt! Ja dann, keine Ahnung… 😉

  5. Zu deinem Rätsel mit den 8 mehr Vollgeimpften: als geimpft im Unterschied zu ungeimpft gilt man erst (ich bin mir nicht ganz sicher ob 14 oder) 21 Tage nach dem zweiten Stich. Möglicherweise ist nun einfach bei einigen der bereits im Spital befindlichen Patienten diese Frist abgelaufen und sie zählen als nun als Geimpfte.
    Ich persönlich finde ja, dass dringend drei Gruppen zu unterscheiden wären: Ungeimpfte, Geimpfte (nach jetztiger Definition) und Personen, die in den letzten drei Wochen eine (Covid-19)Impfung erhalten haben. Da die Impfstoffe bedingt zugelassen sind und überhaupt aus Gründen der Pharmakovigilanz müssten solche Personen mE dringend als Fälle eines “suspected unexpected adverse event” geführt und erfasst werden. Aber wer bin ich schon – die einsame Stimme im Wind 🙈

    1. Volle Zustimmung… andererseits steht auf der Homepage der Krankenanstalten, dass Besucher auch schon am Tag nach dem Stich mit PCR-Test als “2G” gelten und ins Spital dürfen…

      1. Ja, das ist eine Übergangsregelung in der neuen Verordnung, gilt bis 6.12. Danach müssen die entweder 2x Geimpft sein oder sind “nichts mehr wert”.

  6. “Das überraschendste Ergebnis für mich kam heute aus den Krankenhäusern: Dort waren gestern von insgesamt 61 PatientInnen 23 Vollgeimpfte. Heute sind nun 7 PatientInnen entlassen worden und 6 neue kamen dazu, darum sind es nun 60.
    Wer kann mir die Rechnung erklären, die dazu führen kann, dass nun 8 (ACHT!) Vollgeimpfte mehr dort liegen?”

    Wenn ich das richtig sehe, waren gestern 23 Vollgeimpfte und neute 29. Aufgenommen wurden heute 6 Patienten. 23 + 6 = 29. Demzufolge müssten alle der heute Aufgenommenen auch vollgeimpft sein. Nur so erklärt sich das…

    Wie kommst du auf 8 ?

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